Mülheim. „Unsere zweite Haut“: Mit einem Kunstprojekt wollen Mülheimer Schüler auf die Produktionsbedingungen in der Modeindustrie aufmerksam machen.

„Und wenn ich es schaffe, dass du dich nur mit dir beschäftigst, mit der Art wie du dich anziehst, wie du aussiehst, was du hast und was du noch alles brauchen könntest, dann kann ich dir noch eine ganze Menge verkaufen.“ Mit diesem Zitat des Filmemachers Andrew Morgan ist in dieser Woche die Ausstellung „Unsere zweite Haut“ im Medienhaus gestartet. In dem Kunstprojekt setzen sich 21 Schülerinnen und Schüler der zehnten Jahrgangsstufe der Karl-Ziegler-Schule mit der aktuellen Mode und deren Weg in unsere Geschäfte auseinander.

Schlechte Produktionsbedingungen

Ein Schuljahr lang arbeiteten die Schüler gemeinsam mit Lubo Laco, freischaffender Künstler aus Mülheim, an ihren Werken. „Die Schüler waren überrascht, was doch alles hinter der Kleidung steckt, die wir täglich tragen“, sagt der Künstler. „Schließlich ist die Textilindustrie nach der Ölindustrie der zweitgrößte Umweltverschmutzer.“

Ihm sei wichtig gewesen, dass die Schüler nicht nur auf das Aussehen der Kleidung achten, sondern sich auch Gedanken über deren Produktionsbedingungen machen. „Man muss an die Zukunft der Mode denken. Wie schafft man es, diese nachhaltig zu produzieren?“

Gemeinsam mit Lubo Laco beteiligte sich die Schülergruppe auch an Friday-for-Future-Demos in Mülheim. „Schließlich hängen die Themen Modeherstellung und Klimawandel zusammen. Deswegen wollten wir die Bewegung unterstützen“, so Laco.

Ausstellung läuft noch bis zum 16. August

Ist das System der Billigmodeindustrie eine Form der globalen Gehirnwäsche? Wie steht es um mein Konsumverhalten? Was trage ich und tragen die anderen Schüler oder überhaupt die Menschen auf der Straße? Diese und viele weitere Fragen stellten sich die Schüler beim Erarbeiten ihrer Plakate. Noch bis zum 16. August ist die Ausstellung im Medienhaus zu sehen. Finanziell wurde das Projekt von der Stiftung Engagement Global unterstützt und gefördert.