Mülheim/Duisburg. Mit einer Axt wurde ein Familienvater bei einem Einbruch lebensgefährlich verletzt. Jetzt sitzen alle drei Tatverdächtigen im Gefängnis.
Nächste spektakuläre Wende im Fall eines brutalen Einbruchs mit einer Axt-Attacke gegen einen Familienvater in Mülheim: Während am Landgericht Duisburg schon gegen einen inzwischen 24-jährigen Angeklagten wegen versuchten Mordes verhandelt wird, sitzen nun auch seine beiden mutmaßlichen Komplizen hinter Gittern.
Gegen beide wurde ein Europäischer Haftbefehl vollstreckt, den die Duisburger Staatsanwaltschaft gegen die namentlich bekannten Männer erwirkt hatte. Einer der beiden war schon vor zwei Wochen in Rom festgenommen worden, jetzt gelang es deutschen Zielfahndern nach akribischer Arbeit, auch die Nummer drei des Trios ebenfalls in Italien zu stellen. Über einen "tollen Erfolg" freut sich die Polizei Essen/Mülheim. Die Festnahme sei auch dank der engen und guten Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft, dem Landeskriminalamt und den Behörden in Italien gelungen.
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„Die Auslieferung wird mit Hochdruck betrieben“, sagt der zuständige Duisburger Staatsanwalt Martin Mende. Wann die beiden Verdächtigen nach Deutschland überstellt werden, lasse sich aber noch nicht sagen: „Das kann in der kommenden Woche sein, es kann aber auch sein, dass es noch bis August oder September dauert“, so Mende.
Schläge gegen Gesicht und Kopf
Zeitlichen Druck gibt es allerdings schon, denn der Ausgang des Verfahrens gegen den Angeklagten C. hängt auch davon ab, ob und was seine beiden mutmaßlichen Komplizen dem Gericht als Zeugen aussagen werden. Der zuerst Festgenommene hatte im bisherigen Verlauf der Verhandlung bestritten, den Familienvater mit der Axt durch Schläge gegen Gesicht und Kopf lebensgefährlich verletzt zu haben, und behauptet, einer der beiden Mittäter sei dafür verantwortlich.
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Die beiden jetzt in Italien festgenommenen S. und A. sind beide inzwischen 21 Jahre alt und wie C. rumänische Staatsbürger. Weil sie zum Tatzeitpunkt noch Heranwachsende waren, kann das Verfahren gegen sie nicht gemeinsam mit dem gegen C. geführt werden. Ein Prozess gegen die beiden Mittäter müsste separat vor einer Jugendkammer verhandelt werden.
Offen blieb zunächst, warum sie sich in Italien aufgehalten haben und ob auch sie strafrechtlich schon in Erscheinung getreten sind. Was sie den Fahndern möglicherweise schon zum Tatvorwurf gesagt haben, verrät Mende nicht, weil es den weiteren Verlauf des Prozesses gegen C. gefährden könnte: „Wir wissen aus der Hauptverhandlung mehr, als wir aus den Akten wussten.“
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Beute: ein Laptop, ein iPad und ein iPhone
Die drei Einbrecher sollen in der Tatnacht Ende Februar 2017 in das Einfamilienhaus in Styrum eingestiegen sein und dann den Familienvater attackiert haben, nachdem der wegen verdächtiger Geräusche zum Nachsehen ins Erdgeschoss gegangen war. Das Diebesgut, einen Laptop, ein iPad und ein iPhone, hielt das Trio da schon in seinen Händen. Einer der drei soll dann den Familienvater laut Anklage „mit Billigung der übrigen“ mit einer Axt angegriffen, ihm dreimal heftig gegen den Kopf geschlagen haben und ihm so schwerste Gesichts- und Schädelverletzungen zugefügt haben. Das Leben des 37-Jährigen musste durch eine Notoperation gerettet werden. Bis heute sind bei dem Opfer laut Anklage „Einschränkungen“ zurück geblieben. Auch die Familie leide noch unter den Eindrücken und Folgen der Tat. Ihre Beute hatten die Einbrecher auf ihrer späteren Flucht weggeworfen.