Mülheim. Beim 44. Stücke-Festival war die Auslastung mit 96 Prozent so hoch wie nie zuvor. Auch das Impulse-Festival wurde erfolgreich beendet.

Ganz unabhängig vom Programm und dem preisgekrönten Stück von Thomas Köck waren für die Festivalleiterin Stephanie Steinberg die 44. Stücke ganz besondere. Mit 3500 Zuschauern bei 26 Aufführungen erzielte das Theaterfestival der besten Stücke der deutschen Gegenwartsdramatik eine Auslastung von 96 Prozent.

Die Kinderstücke waren alle ausgebucht, teilweise mussten noch Kissen für weitere Besucher auf den Boden gelegt werden. „Das ist die beste Auslastung aller Zeiten“, freute sich Steinberg bei ihrem Bericht im Kulturausschuss.

Deutlich höhere Quote als in den Vorjahren

In den vergangenen fünf Jahren bewegte sich die Quote zwischen 83 und 92 Prozent. Außerdem waren die Verhandlungen mit dem Land erfolgreich. Die Landesförderung wird aufgestockt, wie Ministerin Isabel Pfeiffer-Pönsgen zur Festivaleröffnung verkündete. Sie steigt von 250.000 auf 350.000 Euro und es sind auch zusätzliche Mittel, die nicht zu Kürzungen des kommunalen Anteils führen dürfen.

Ideen und Konzepte, was mit dem Geld passieren soll, gibt es schon seit längerem. In diesem Jahr bereits wurde sowohl die Kooperation mit den Hochschulen und die theaterpädagogische Arbeit intensiviert. Die 45. Stücke beginnen am 16. Mai 2020. Der Erfolg beflügelt das kleine, schlagkräftige Team. Auch die Kooperation mit dem Theater an der Ruhr und dem Ringlokschuppen, die das Land fördert, sei vielversprechend gestartet.

Impulse-Festival: Vorbereitung für 2020 laufen schon

Gelaufen sind inzwischen auch die Impulse, das Festival der freien Szene unter Leitung von Haiko Pfost. Mülheim war in diesem Jahr nur Ort der Akademie. Die besten Produktionen waren in Düsseldorf zu sehen, in Köln lief ein Stadtprojekt, an dem sich jeder auf niederschwellige Art beteiligen konnte. Da die Veranstaltungsformen rotieren, wird im kommenden Jahr ein Stadtprojekt in Mülheim angeboten.

Die Vorbereitungen laufen schon. „Für die Akademie hatten wir 120 Plätze eingerichtet, wir hätten auch doppelt so viele besetzen können“, berichtet Matthias Frense, Geschäftsführer im Ringlokschuppen. Unter der Überschrift „Kunst unter Druck“ ging es auch um die Auseinandersetzung mit rechtsradikalen Anfeindungen und Störaktionen. Teilgenommen haben nicht nur Profis, sondern auch normale Interessierte.