Mülheim. In Mülheim wird vom 21. bis 29. Juni die Nachbarschaft gefeiert. Eigentlich sollte sie alltäglich sein, aber oft muss man sie kräftig anschieben.
Gute Nachbarschaft macht das Leben leichter. Um sie zu pflegen oder erst aufzubauen, wird in Mülheim vom 21. bis 29. Juni wieder die Woche der Nachbarschaft gefeiert. Die Veranstaltungsreihe findet in diesem Jahr schon zum vierten Mal statt.
Initiator ist das Netzwerk der Generationen, unter dessen Dach sich eine Arbeitsgruppe formiert hat, die das „Fest der Nachbarn“ mit verschiedenen Aktionen ausschmückt. Koordinatorin Ranghild Geck, die in der städtischen Senioren- und Wohnberatung tätig ist, sagt: „Nachbarschaft ist wichtig, denn es gibt immer mehr ältere Menschen, Alleinerziehende und Single-Haushalte.“
„Mittsommernacht“ in den Hochhäusern am Hans-Böckler-Platz
Neun Tage Programm
Das Fest der Nachbarn läuft in Mülheim vom 21. bis zum 29. Juni . Insgesamt sind 20 Aktionen geplant, offen für alle und ohne Anmeldung. Zehn Stadtteile werden berücksichtigt.
Das komplette Veranstaltungsprogramm gibt es auf der Homepage der Stadt: www.muelheim-ruhr.de.
Die Aktionswoche soll Anstöße geben, damit Leute, die nahe beieinander wohnen, sich kennenlernen. Insgesamt 20 Veranstaltungen umfasst das Programm, verteilt über das gesamte Stadtgebiet. Den Auftakt machen am 21. Juni ab 19 Uhr die Bewohner der Hochhäuser am Hans-Böckler-Platz 7-9, die vor einem Monat erst ein Quartiersfest veranstaltet haben. Am Freitagabend laden sie zur „Mittsommernacht“ in ihre Tenne ein.
Grillfest an der Flüchtlingsunterkunft in Speldorf
Zwei ganz unterschiedliche Treffen stehen dann am Samstag, 22. Juni auf dem Plan. An der Flüchtlingsunterkunft Schumannstraße in Speldorf beginnt um 16 Uhr ein Grillfest. Und in der Arndtstraße in Eppinghofen gibt es ab 15 Uhr die zweite Auflage eines Nachbarschaftsfestes, das aus einer rein privaten Initiative erwachsen ist.
In Dümpten trifft man sich am 26. Juni von 11 bis 13 Uhr zum „Plausch am Kirchplatz“, Anlaufstelle ist die Apotheke Auf
dem Bruch 106. Bei der Gelegenheit werden auch Fragebögen verteilt, mit denen man etwas über die Lebensqualität in Dümpten herausfinden und Wünsche der Bürger im Stadtteil ergründen möchte. Die Versorgung mit Kaffee und Kuchen sichert das mobile Kiez-Café der Pia, ein eigens zu diesem Zweck umgebautes Fahrrad.
Nachbarschaft philosophisch betrachtet
Die Frage „Was ist gute Nachbarschaft?“ steht im Mittelpunkt eines Diskussionsabends am Donnerstag, 27. Juni, in der Buchhandlung am Löhberg. Moderiert wird er von Peter Leitzen, den manche Mülheimer durch seine philosophischen Abend-Cafés kennen.
Zum Abschluss der Nachbarschaftswoche am Samstag, 29. Juni, gibt es gleich sechs Veranstaltungen. Unter anderem laden drei alternative Wohnprojekte in Mülheim an ihre jeweiligen Standorte ein. Der Verein „Anders wohnen in Speldorf“ (AwiS) baut von 15 bis 18 Uhr an der Friedhofstraße 46 eine Kaffeetafel auf. Kaffeetrinken mit Livemusik gibt es von 14 bis 18 Uhr am Wohnhof Fünte, Fünter Weg 23. Beide Initiativen, deren Projekte noch nicht eröffnet sind, haben auch weiterhin Interesse an neuen Mitbewohnern. Komplett belegt ist dagegen das Haus von LiNa an der Klosterstraße 60-62 in Saarn: Dort widmet man sich am übernächsten Samstag von 15 bis 18 Uhr dem Thema Europa und freut sich über Gäste.
Alternative Wohnprojekte laden zeitgleich ein
Dass die Nachbarschaftsfeste aller drei Wohnprojekte nahezu zeitgleich stattfinden, finden die Aktiven allerdings ungünstig. Im nächsten Jahr soll das Programm an dieser Stelle entzerrt werden.
Diese und einige andere Aktionen verbinden sich zum flächendeckenden „Fest der Nachbarn“. Bewährte Klassiker seien ebenso dabei wie neue Ideen, betont die Organisatorin Ranghild Geck. Beispielsweise findet am 27. Juni von 11 bis 17 Uhr in Heißen erstmals ein Hoftrödel statt - zum fröhlichen Entrümpeln, Stöbern und Kennenlernen.