Mülheim. . Zahlreiche Menschen folgten dem Aufruf des Autonomen Zentrums und demonstrierten gegen Polizeigewalt. Um die Strecke gab es zuvor Diskussionen.

Zahlreiche Menschen waren am Samstagnachmittag dem Aufruf des Autonomen Zentrums (AZ) zu einer Demonstration durch die Mülheimer Innenstadt gefolgt. Während die Veranstalter von rund 300 Teilnehmern sprechen, geht die Polizei von an die 200 Teilnehmern aus.

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Hintergrund der Demo war ein Polizeieinsatz am 8. Juni im AZ. Mitarbeiter des AZ werfen den Beamten einen „brutalen Übergriff“ vor. Unter dem Titel „Gegen Polizeigewalt und die autoritäre Formierung“ trafen sich die Demonstranten nun am Samstag zunächst am Bahnhofsvorplatz zu einer Kundgebung. Die Demonstration richtete sich gegen Polizeigewalt im allgemeinen, die bundesweite Verschärfung der Polizeigesetze, sowie jegliche Form der autoritären Formierungen des Staates, heißt es in einer Pressemitteilung des Autonomen Zentrums.

Streckenführung durch Mülheims Innenstadt ist kurzfristig geändert worden

Die Veranstalter sprechen von rund 300 Teilnehmern, die Polizei geht von an die 200 Teilnehmern aus, die sich am Samstag an der Demonstration gegen Polizeigewalt beteiligt hatten.
Die Veranstalter sprechen von rund 300 Teilnehmern, die Polizei geht von an die 200 Teilnehmern aus, die sich am Samstag an der Demonstration gegen Polizeigewalt beteiligt hatten. © Funke Foto Services | Martin Möller

Eine Mitarbeiterin des Autonomen Zentrums verlas zu Beginn des Protestzuges nochmals die offizielle Stellungnahme des Autonomen Zentrums zum Polizeieinsatz. Dann setzte sich der Demonstrationszug in Richtung Innenstadt in Bewegung. Über die Schlossstraße und Leineweber Straße ging es mit Live-Musik und Redebeiträgen zur Polizeiwache an der Von-Bock-Straße.

Die Streckenführung war in Absprache zwischen Veranstalter und Einsatzleiter der Polizei kurzfristig geändert worden. Während die Veranstalter davon sprechen, dass ihnen anfänglich jeglicher Zugang zur Innenstadt untersagt worden sei und sie es dann vor Ort durchgesetzt hätten, sprach der Einsatzleiter der Polizei von einem „spontanen Entgegenkommen mit der Erweiterung des angemeldeten Demonstrationsweges“.

Familien mit Kindern und viele ältere Menschen unter den Teilnehmern

Aufgrund der hohen Beteiligung, sehen sich die Veranstalter darin bestätigt, dass das Thema viele Menschen beschäftige. Neben jungen Menschen aus dem linksalternativen Spektrum, Familien mit Kindern schlossen sich auch viele ältere Menschen der Demonstration an. „Ich gehe oft ins AZ zu Konzerten und treffe da immer viele nette Menschen“, sagte eine 76-jährige Mülheimerin, die in der Szene auch als „Oma Didi“ bekannt ist. „Ich möchte die jungen Menschen und die Friedensbewegung unterstützen.“ Friedlich ging es am Samstag auch bei der Demonstration zu. Nach einer weiteren Kundgebung an der Polizeiwache löste sich die Demonstration dann ohne Zwischenfälle nach und nach wieder auf.