Mülheim. . Das Autonome Zentrum hat zu einer Demo in Mülheim gegen Polizeigewalt aufgerufen. Hintergrund ist ein eskalierter Einsatz mit Verletzten.

Das Autonome Zentrum ruft zu einer Demonstration am Samstag, 15. Juni, um 15 Uhr in Mülheim auf dem der Dieter-aus-dem-Siepen-Platz (Bahnhofsvorplatz) vor dem Forum auf. Hintergrund ist ein Vorfall am 8. Juni. Das Autonome Zentrum wirft der Polizei einen „brutalen Übergriff“ vor.

Vorwurf: „Brutaler Polizeiübergriff“ und „sexistisches Verhalten“

Ein Polizeieinsatz im Autonomen Zentrum (AZ) an der Auerstraße war am frühen Morgen des 8. Juni eskaliert und endete mit mehreren Verletzten. Ein 39-jähriger Mitarbeiter des AZ wurde dabei so schwer verletzt, dass er ins Krankenhaus gebracht werden musste. Auch eine junge Frau (22) und ein Polizist erlitten leichte Verletzungen. Zwei Personen wurden vorübergehend festgenommen.

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Das AZ-Team hatte den Vorfall in einer Mitteilung als „brutalen Polizeiübergriff“ beschrieben, bei dem es auch zu „rechten Äußerungen“ und „sexistischem Verhalten“ seitens der Beamten gekommen sei. Der Bericht der Polizei zeichnet ein anderes Bild, teilweise steht Aussage gegen Aussage.

Betroffene sind bei der Polizei vorgeladen

Polizeisprecher Christoph Wickhorst sagte nun auf Anfrage, dass die Betroffenen vorgeladen seien. „Wir prüfen, ob ein Straftatbestand vorliegt.“ Die Ermittlungen laufen. Ob die Betroffenen zum Termin auftauchen, sei fraglich.

Die Linksjugend Solid in Mülheim solidarisiert sich mit dem Autonomen Zentrum und fordert „eine rückhaltlose Aufklärung des Einsatzes über eine unabhängige Stelle“. Sie unterstützt die Proteste am Samstag, die unter dem Titel „Gegen Polizeigewalt und die autoritäre Formierung!“ stehen. Vom Kurt-Schumacher-Platz werden die Demonstranten zur Polizeiwache an der Von-Bock-Straße ziehen. (lh)