Mülheim. Viele Mülheimer erinnern sich noch, wie sie Ela erlebt haben. Es gab Verwüstung in weiten Teilen der Stadt – aber auch viel Hilfsbereitschaft.

Vor fünf Jahren fegte Sturm Ela über das Ruhrgebiet. Viele Mülheimer erinnern sich noch gut an den Abend des Pfingstmontags.

„Wir haben diesen Abend in unserem Schrebergarten verbracht. Ich weiß noch, als Sturm Ela anfing und mein Mann in Schlappen und Regenschirm versucht hat, alles zu retten, was nur möglich gewesen ist. Im Garten ist nicht soviel passiert, aber hinter unserem Garten ist der Bahndamm: Dort ist ein Baum auf die Zugleitung gestürzt und es funkte, da die Leitung gerissen ist.“ Daniela Domann

„Ich habe auf dem Balkon gesessen und die Gewitterzelle beobachtet, die auf uns zu kam. Als es dann anfing, haben wir nur noch beobachten können, wie bei uns auf der Gneisenaustraße alle möglichen Bäume umgefallen sind, unter anderem auch auf unser Auto. Als alles vorbei war, lief alles wie geschockt auf die Straße, man fühlte sich wie nach einem Bombenangriff. Alles war verwüstet. Ein Gutes hatte es doch: Noch in dieser Nacht kam man mit der Nachbarschaft ins Gespräch, hat das Erlebte mit Leuten verarbeitet, mit denen man sonst nicht in Kontakt kommt. Die Gemeinschaft hat in dieser Situation hier super funktioniert.“

Ines Grothe

„Eine tolle Zusammenarbeit von Menschen, die sich nicht kannten“

„Am Tag nach Ela sah ich, dass in Essen die Facebook-Gruppe „Essen packt an“ gegründet wurde. Mein Gedanke war: Was die Essener können, können wie auch. Solche wichtigen Initiativen sollte man nachahmen. Das war der Anlass, die Gruppe „Mülheim packt an“ zu gründen. Gemeinsam mit Mülheimern haben wir Spielplätze, Wege, Bürgersteige, Vorgärten, Gärten und viele weitere Orte gesäubert. Die, die uns nicht helfen konnten, haben Kaffee und Kuchen gebracht. Das war eine tolle Zusammenarbeit von Menschen, die sich nicht kannten.“ Hasan Tuncer

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„Ich war zu Hause und habe mit den Nachbarn zusammen den Keller von Wasser befreit, bis ein anderer Nachbar kam und mir schonend beibrachte, dass mein Auto unter einem umgekippten Baum ist und einen Totalschaden hat.“

Sandra Dudkowski Duden

„Die Stadt sah aus wie ein Schlachtfeld“

„Selbst eine verschlossene Balkontür hielt dem Sturm nicht stand, Dachpfannen und abstürzende Äste landeten auf meinem Balkon. Es war das erste Mal, dass ich richtig Angst hatte. Dann habe ich am nächsten Morgen Trümmer weggeräumt: Teile der Stadt sahen aus wie ein Schlachtfeld.“

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Andrea Mobini

„Wir saßen im Schlafzimmer. Zwischen uns und Himmel war nur eine Dachfolie aber keine Dachpfannen, da wir gerade das Dach neu zu decken hatten. Wir haben gehofft, dass es hält. Glücklicherweise haben die Jungs gute Arbeit geleistet und es ist nichts passiert. Am nächsten Tag habe ich dann vier Stunden nach Düsseldorf gebraucht.“

Stephan Krüger