Mülheim. In Mülheimer Sporthallen gibt es kaum Geräte, die im Ernstfall Leben retten könnten. Nicht nur die Stadt soll nach Meinung der Politik was tun.

Nur wenige Sportstätten verfügen über Defibrillatoren, die im Notfall Leben retten könnten. Dies ergab eine Anfrage der CDU an die Stadt. Die Verwaltung ist nicht abgeneigt, weitere Geräte anzuschaffen, sollten sich Sponsoren für die Finanzierung finden. Die SPD regte im Sportausschuss an, alle Vereine mit ins Boot zu holen.

Bereits im Jahr 2006 waren Defibrillatoren Thema beim Mülheimer Sportservice. Damals waren lediglich die Innogy-Halle sowie die Harbecksporthalle mit den Hilfsgeräten für den Ernstfall ausgestattet. Mittlerweile hängen auch noch in der Kleiststraße und Südstraße welche. „Es besteht keine gesetzliche Verpflichtung, sie in öffentlichen Gebäuden zur Verfügung zu stellen“, sagte MSS-Leiterin Martina Ellerwald. In Mülheim gibt es zehn Sporthallen und 43 Turnhallen. Über den MSS wurde bei 32 abgefragt, ob sie Defibrillatoren in ihren Sportstätten angeschafft haben: Sieben Vereine bejahten die Frage.

Knapp 2000 Euro kostet ein Gerät

CDU und SPD würden sich wünschen, dass die Stadt ihr Kontingent ausbaut und die Vereine animiert, dies ebenfalls zu tun. Aufgrund der Haushaltssituation ist der Stadt dies nicht ohne Weiteres möglich. „Wir haben bislang nur die vier vorhandenen Defibrillatoren finanziert, die Sportvereine haben die Kosten selbst getragen“, sagt Ellerwald. Pro Gerät, was jeder bedienen kann, da es Anweisungen gibt, was zu tun ist, müssten knapp 2000 Euro kalkuliert werden. „Vereine können einen Zuschuss beantragen, der zu 50 Prozent über die Sportpauschale bezahlt wird“, gibt Ellerwald einen Tipp.

Über die Vereine könnten die Kosten für die Stadt übersichtlich gehalten werden, regte Werner Oesterwind (CDU) an. „Vielleicht können wir auch Hilfsorganisationen ansprechen, um bei einer großen Bestellung Kosten zu sparen“, merkte er an. Wenn es geht, sollen für die städtischen Anlagen Sponsoren gesucht werden. Johannes Terkratz (SPD) sprach sich allerdings dagegen aus, Geräte mit zu viel Werbung bereit zu stellen, die oft überteuert seien. „Wir sollten aber alles dafür tun, um Sponsoringaktivitäten ins Leben zu rufen“, sagte er. Sportdezernent Marc Buchholz nannte zudem die Möglichkeit von Stiftungsgeldern.