Mülheim. Ein Schreiben mit Forderungen zur Rücknahme des Ruhrstrandes hat die Stadt Mülheim zurückgewiesen. Für den Naturschutz wurde einiges umgesetzt.
Im Jahr 2020 möchte die Stadt das Baden in der Ruhr als Probephase erlauben. Dafür sind bereits Anträge für eine wasserrechtliche Genehmigung sowie für eine Ausnahmegenehmigung für ein Anbauverbot und ein Bauantrag selbst bei der Bezirksregierung gestellt worden. Der Saarner Umweltverein wollte diese Maßnahmen nun komplett stoppen, wurde aber von der Stadt zurückgewiesen.
In einem Schreiben an die Stadt hat der Vorsitzende des Umweltvereins, Detlef Habig, die Rücknahme der Beschlüsse zum Betreiben des Ruhrbadestrandes gefordert. „Wir wir erfuhren, geht die Bezirksregierung davon aus, dass das Naturschutz- und FFH-Gebiet Saarner Ruhrauen aufgrund der deutlichen Verschlechterung in den letzten Jahren nicht weiter aufrechterhalten bleiben kann“, heißt es in dem Brief.
Verein hält Konzept für nicht sinnvoll
Der Verein sorgt sich darum, dass das Naturschutzgebiet unterhalb der Mendener Brücke nicht ausreichend vor Schäden bewahrt wird. „Eine weitere Verschlechterung durch die tausenden geplanten Badestrandbesucher zerstört das Gesamte“, schreibt Habig. Nach Ansicht des Umweltvereins gebe es kein „sinnvolles Konzept zur Durchführbarkeit einer Trennung von FFH-Gebiet und Badestrand“.
Die Stadt erklärt in einer Stellungnahme: „Das FFH-Gebiet umfasst nicht das Gebiet der Freizeitanlage Ruhrstrand. Die Abgrenzung geschah in der Verantwortung des Landes in Abstimmung mit der Stadt.“ Das Gebiet habe sich parallel zur Nutzung als Freizeitanlage entwickelt. Es gelte ein Verbot der Verschlechterung, was eingehalten werde. Den Vorwürfen, die möglichen Auswirkungen nicht bedacht zu haben, widerspricht die Stadt.
Regelmäßige Überprüfung der Schutzmaßnahmen
Eingerichtet wurden am Holunderweg und Kahlenberg bereits Polleranlagen, um Pkw vom Naturschutzgebiet fernzuhalten. „Sie werden regelmäßig überprüft, genauso wie das Grillverbot“, erklärte Martina Ellerwald, Leiterin des Mülheimer Sportservices (MSS) vor dem Sportausschuss. Die Pia stellt zwei Mitarbeiter für den Ruhrstrand, wo mittlerweile die Anzahl der eingerichteten Grillplätze von vier auf sechs gewachsen ist, pro Stelle für rund 35 Personen. „Mitgebrachte Grills werden einkassiert und können wieder abgeholt werden, sonst werden sie entsorgt“, so Ellerwald. Verstöße werden dem MSS von der Pia gemeldet.
Es bestehe zudem enger Kontakt zu Ordnungsamt und Polizei. „Laut Polizei ist der Ruhrstrand unauffällig, es gab von April 2018 bis Mai 2019 zehn Einsätze wegen Ruhestörung, zwei Anzeigen. Meistens trifft die Polizei auf verständnisvolle Bürger“, sagt Ellerwald. Hinweisschilder für alle sind zudem nun am Entenschnabel sowie unterhalb der Mendener Brücke aufgestellt worden, genauso wie Müllcontainer.