Mülheim. Mutmaßliche Betrüger geben sich bei Mülheimer Bürgern am Telefon als Energieberater aus. Anrufe gab es in Heißen und Speldorf. Die Polizei warnt.
Offensichtlich versuchen Trickbetrüger es aktuell mit einer neuen Masche am Telefon, in die Wohnung argloser Mülheimer Senioren zu kommen. Anwohner vom Mars- und vom Neptunweg in Speldorf berichteten am Freitag von Anrufen angeblicher „Energieberater“, die telefonisch einen Termin festmachen möchten. Nach dem Motto „Wir sind nächste Woche in Speldorf und haben noch einen Termin frei.“ Die Polizei warnt: „Seien Sie misstrauisch!“
Ein Speldorfer berichtete von einem Anruf am Freitagmorgen, bei dem ihm sogleich die unterdrückte Rufnummer aufgefallen sei. Auf seine Frage, von welchem Unternehmen denn der Anruf käme, wurde sofort aufgelegt. „Es gab mehrere solcher Anrufe in der Nachbarschaft“, berichtet der Mann. Und alle betroffenen Nachbarn stünden auch im Telefonbuch. „Hier wohnen ja überwiegend ältere Leute.“
Anrufe werden aus Heißen und Speldorf gemeldet
Die Stadtverwaltung weiß von den Anrufen angeblicher Energieberater, die es in letzter Zeit offenbar verstärkt gab. In der vergangenen Woche wurden solche Anrufe auch schon aus Heißen gemeldet. Verunsicherte Mülheimer hatten sich in der Bürgeragentur gemeldet. Natürlich gibt es seriöse Energieberatung in Mülheim, auch die Stadt bietet diese im Technischen Rathaus an. „Aber wir rufen nicht von uns aus an, die Bürger können sich bei uns melden“, sagt Stadtsprecher Volker Wiebels. Dann werde ein Fragebogen versandt und ein Termin ausgemacht. „Man kann wohl davon ausgehen, dass es sich hier nicht um seriöse Beratung handelt“, so Volker Wiebels. Auch die Medl, die den Mülheimer Bürgern Energieberatung anbietet, ruft nicht von sich aus an. „Die Bürger müssen uns kontaktieren“, hieß es bei der Medl. „Wir rufen nicht mit unterdrückter Nummer an und nennen auch immer unseren Firmennamen.“
Polizei: Bringen Sie solche Anrufe zur Anzeige
Die Polizei weiß, dass Tricktäter mit allen Mitteln versuchen, in die Wohnung ihrer Opfer zu kommen. Ob Zetteltrick oder falscher Handwerker: Ein Täter lenkt das Opfer ab, der andere durchsucht unbemerkt das Schlafzimmer nach Geld und Wertsachen. „Die Täter sind viel zu oft erfolgreich“, so Polizeisprecher Christoph Wickhorst, „gerade Senioren sollten besonders vorsichtig sein.“ Die Polizei appelliert an die Bürger, auch solche Anrufe zur Anzeige zu bringen, die ohne eine Tat enden: „Dadurch bekommen wir ein Bild von der Lage und auch Zahlen.“