Mülheim/Essen. . Trickbetrüger geben sich wieder als Handwerker, Wasserwerker oder Spendensammler aus. Leider waren sie zuletzt mehrfach damit erfolgreich.

Die Polizei warnt wieder verstärkt vor Trickbetrügern in Mülheim und Essen. In der vergangenen Woche, vom 19. bis 25. Februar, haben Trickbetrüger in mindestens elf Fällen mit verschiedenen Maschen versucht, Geld und Schmuck zu erbeuten. In vier Fällen waren sie damit erfolgreich.

In Mülheim erhielt eine 73-Jährige einen Anruf eines angeblichen Polizeibeamten, der sich als „Jürgen Bär“ vorstellte. Der Mann erkundigte sich nach Wertgegenständen, da, so seine Begründung, im Wohnhaus der Frau bereits eingebrochen worden sei. Als die Seniorin nach einer Telefonnummer fragte, legte der Unbekannte sofort auf. Die Polizei weiß, dass diese Anrufe zumeist aus dem Ausland kommen mit dem Ziel, dass Mittäter vor Ort die Opfer aufsuchen. Die Polizei Essen/Mülheim warnt dringend davor, Personen ins Haus oder die Wohnung zu lassen, die man nicht kennt, oder mit denen zuvor kein Handwerkstermin oder ähnliches vereinbart worden ist.

Die echte Polizei überprüft keine Wertsachen

Kein Bürger sollte sich von falschen Polizeibeamten verunsichern lassen. Die echte Polizei fordert niemals dazu auf, Geld oder Wertsachen zur Aufbewahrung oder zum Schutz vor Diebstahl zu übergeben.

Leider ist die Masche bei gutgläubigen Menschen immer wieder mal erfolgreich. Als Beispiel dafür schildert die Polizeipressestelle einen Fall, der sich in der vergangenen Woche zugetragen hat: Zwei unbekannte Männer hatten sich im Essener Stadtteil Holsterhausen gegenüber einem 80-jährigen Mann als Kriminalbeamte vorgestellt. Die Tatverdächtigen waren mit falschen Ausweisen ausgestattet und behaupteten, im Zuge von Ermittlungen zu Einbrüchen, seine Wertgegenstände überprüfen zu müssen. Der arglose Senior ließ das Duo ins Haus. Von ihm unbemerkt konnten die beiden Männer dann Geld und diverse Wertgegenstände erbeuten. Die Tatverdächtigen sind etwa 55 bis 65 Jahre alt, circa 175 cm groß und trugen Anzüge, die veraltet wirkten.

Die Täter kamen noch einmal wieder

Falsche Dachdecker, angebliche Wasserwerker und „Spendensammler“ machten mit ihre Masche ebenfalls in der vergangenen Woche bei älteren Essenern Beute. Besonders dreist: Nachdem ein 75-Jähriger im Stadtteil Borbeck von einem falschen Spendensammler, den er in die Wohnung gelassen hatte, bestohlen worden war, erschienen vier Tage später zwei weitere Männer an seiner Wohnung: Sie gaben sich als Polizeibeamte aus und fragten mit Hinweis auf die falsche Spendenaktion nach Wertsachen. Diesmal ließ der 75-Jährige sie direkt abblitzen.