Mülheim. Die Beteiligung bei Fridays for Future in Mülheim war in den Ferien gering. Einige Passanten richten böse Kommentare in Richtung des Zugs.
Die Ferien haben der Mülheimer Gruppe von Fridays for Future nicht in die Karten gespielt. Bei der nun mittlerweile fünften Demo, der vierten vor Ort, sind am Freitagnachmittag nur rund 50 Schüler und Sympathisanten durch die Schloßstraße zum Rathausmarkt gezogen. Die Organisatoren überlegen nun, wie sie die Demos noch stärker bewerben können.
Nach und nach füllte sich der Kurt-Schumacher-Platz gegen 14 Uhr, kurz darauf riefen die Schüler hinter dem bekannten Banner wieder „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut“ und hielten vereinzelt Transparente in die Luft. Auf dem Rathausmarkt sprachen einige Schüler und zum ersten Mal hatten das Orga-Team eine Band organisiert: „The Rude Reminders“ spielten Reggae-Songs.
Viele Schüler sind in den Ferien verreist
Dass die Teilnahme sinkt, entgeht den Schülern nicht. Zuletzt waren sie noch nach Oberhausen gefahren, um dort mit der Ortsgruppe gemeinsam zu demonstrieren. Auch aus Gelsenkirchen stießen Schüler dazu. In den Ferien seien viele Schüler verreist oder haben etwas anderes vor, heißt es. „Wenn keine Schule ist, spricht es sich nicht so rum“, denkt Julian Schaar aus dem Orga-Team. Das überlegt, demnächst nicht nur über die sozialen Netzwerke Werbung zu machen. „Wir wollen auch Flyer verteilen“, kündigt Julian Schaar an.
Einige der Teilnehmer haben bereits alle Demonstrationen mitgemacht, waren auch schon in anderen Städten. Aus den Schülerkreisen ist zu hören, dass manche Klassenkameraden schüchtern seien und sich nicht trauen, mitzulaufen. Außerdem sei dies nicht bei allen Schulleitern so gerne gesehen, wie es teilweise nach außen getragen werde. Während der Schulzeit würden Schüler sogar riskieren, unentschuldigte Fehlstunden zu bekommen.
Parents for Future verteidigen die Schüler
Während des Zuges über die Schloßstraße vermengten sich die Demo-Rufe mit einigen bösen Kommentaren seitens Passanten. Die warfen den Schülern nicht zum ersten Mal vor, dass sie gar nicht verstehen, wofür sie demonstrieren. Als Antwort gab es von den Parents for Future einen Zettel, auf dem es genau zu diesen Vorwürfen Stellungnahmen gibt. Für desinteressierte Blicke oder Kopfschütteln hatten die Schüler einen passenden Satz parat: „Leute lasst das Glotzen sein, reiht euch in die Demo ein.“