Mülheim. . Neue Flaschen-Reinigungsmaschine steigert die Produktion des Mülheimer Standorts von Schloss-Quelle. Glasflaschen werden immer beliebter.

Als eine „Investition in die Zukunft“ bezeichnet Jörg Mellis, Geschäftsführender Gesellschafter der Schloss-Quelle GmbH, den 43,5 Tonnen schweren Klotz aus Metall, der langsam von einem Kran vor dem Raffelberger Mineralbrunnen abgesetzt wird. Bei diesem Klotz handelt es sich um die neue Flaschen-Reinigungsmaschine am Mülheimer Standort des Getränke-Unternehmens Schloss Quelle.

Die neue Flaschenreinigungsmaschine wurde mit einem Kran platziert.
Die neue Flaschenreinigungsmaschine wurde mit einem Kran platziert. © Nikolina Miscevic

Bereits im Februar haben die Vorbereitungen für die große Investition angefangen. Damit die neue Flaschen-Reinigungsmaschine angeschlossen werden kann, muss der Produktions-Betrieb für eine Woche ruhen. Um dennoch wie gewohnt Wasser, Limonade und Schorle ausliefern zu können, wurde wochenlang im Drei-Schichten-System vorproduziert. „Die Lagerbestände gehen bis unter die Decke“, erklärt Jörg Mellis und deutet auf die endlos wirkenden Reihen von Getränkekisten im Lager. Zudem wurde der Neuzugang der Abfüllanlage zum Anlass genommen, umfangreiche Sanierungsarbeiten vorzunehmen.

Wenn alles nach Plan läuft, soll die Abfüllanlage nächsten Mittwoch in Betrieb genommen werden. Mit Erneuerungen von Förderbändern, einzelnen Bestandteilen der Abfüllungsmechanismen und der neuen Flaschen-Reinigungsmaschine wird die Produktion um 4000 Flaschenbefüllungen pro Stunde gesteigert. So kommen der Mülheimer Standort der Getränkegruppe auf rund 30.000 abgefüllte Flaschen pro Stunde.

Weniger Chemikalien bei der Reinigung

Zusätzlich ist die Maschine deutlich sparsamer als ihre Vorgängerin: An Energie braucht sie knapp ein Drittel weniger, beim Wasser und Abwasser werden 40 Prozent im Vergleich zu vorher eingespart. Auch werden künftig rund ein Fünftel weniger Chemikalien bei der Reinigung der Flaschen notwendig sein. Die vorherige Reinigungsmaschine war über ein Jahrzehnt in Betrieb. Dass nun in eine neue Maschine investiert wurde, liegt vor allem an der höheren Effizienz und damit auch gesteigerten Produktion. „Der Arbeitsprozess wird dadurch noch mal optimiert“, erklärt Jörg Mellis.

Bemerkenswert dabei: Im Raffelberger Mineralbrunnen werden ausschließlich Flaschen aus Glas abgefüllt. „Die Glasflaschen erleben aktuell eine Renaissance“, berichtet Mellis und ergänzt: „Regionalität ist auch immer gefragter.“ Dahingehend sei die Flaschen-Reinigungsmaschine auch eine Investition in die Glas-Emballage. Jede der sogenannte Perlenflaschen – der Name geht auf die runden Erhebungen unterhalb des Flaschenhalses zurück – könne 50 Mal verwendet werden, ehe sie durch ein neues Exemplar ersetzt werde.

Zwei Drittel aller Produkte in Glas gefüllt

Plastikflaschen hingegen werden nach jeder Benutzung und Rückgabe recycelt. 80 Prozent der dabei gewonnenen Materialien können für die Produktion neuer Flaschen aus PET wiederverwertet werden. Bei rund 98 Prozent aller eingekauften Flaschen, die geleert wieder in die Produktionsstätte zurückkehren, sei das ein vergleichsweise hoher Wert. In der Getränkegruppe Mellis werden – die Essener Marken Schloss-Quelle und Kastell hinzugezählt – zwei Drittel aller Produkte in Glas gefüllt. Nichtsdestotrotz sei PET nicht aus dem Sortiment wegzudenken: „Für Kinder oder auch beim Sport sind diese Flaschen einfach besser geeignet, sicherer.“

Bis dann am kommenden Mittwoch die Abfüllung der Glasflaschen am Produktionsstandort Raffelberger Mineralbrunnen weitergeht, arbeiten rund 15 Mitarbeiter an der Installation der neuen Flaschen-Reinigungsmaschine. Durch die vielen verschiedenen Anschlüsse der Reinigungsmaschine ist die Installation komplex und nimmt einige Arbeitsstunden in Anspruch. Das mache die Freude umso größer. „Der Moment, in dem die erste Flasche befüllt wird, ist schon besonders“, verrät Jörg Mellis.

Mellis Gruppe:Familienbetrieb in vierter Generation inhabergeführtes Familienunternehmen

>> Die Mellis Gruppe ist ein in vierter Generation inhabergeführtes Familienunternehmen im Ruhrgebiet. An Mineralwasserbrunnen in den beiden Standorten Essen und Mülheim werden jährlich knapp 200 Millionen Getränkeflaschen abgefüllt. In Mülheim wird das Wasser aus dem Raffelsberger Landschaftschutzpark bezogen.

Zusätzlich steckt hinter der Unternehmensgruppe eine Systemlogistik für Getränke, die über 2.700 Artikel im Sortiment hat und mit 50 LKW aus- und anliefert. Auch die Trink & Spare Getränkefachmärkte gehören zum Unternehmen. In NRW gibt es mehr als 250 Getränkefachmärkte der Kette.