Mülheim. . Um Kommunalpolitik anschaulich zu machen und mehr Menschen dafür zu interessieren, sendet die SPD jetzt aus dem Funkhaus Auerstraße via Podcast.

Funkhaus Auerstraße – hört sich an wie eine Art Lindenstraße. Doch davon ist man im Domizil der Mülheimer SPD an der Auerstraße weit entfernt. Es geht dabei um ernste politische Themen, die in Form von einer Unterhaltung als Podcast im Netz präsentiert werden. Die zweite Folge wird gerade aufgenommen. Es geht um den Masterplan für Industrie und Gewerbe. „Wir wollen Politik erklären, aber auch Menschen erreichen, zu denen wir mit wichtigen lokalen Themen bisher nicht vordringen“, sagt Fraktionschef Dieter Spliethoff.

In der ersten Folge ging es um den Haushalt, um die umstrittene Erhöhung der Grundsteuer. „150 Hörer haben wir über den Podcast erreicht“, sagt Sven Bortlisch, Mitarbeiter der Fraktion und der Kopf der jüngsten Aktion. Bisher, sagt er, gebe es nur wenige Unterbezirke in der SPD, die sich dieses Mediums bedienten.

Etwa 30 Minuten sollen die Beiträge jeweils dauern

Dabei ist es recht einfach zu machen: Kopfhörer, Mikrofone, ein Computer, etwas technisches Gespür und eine Themenidee braucht man. Unter https://funkhausauerstrasse.podigee.io kann jeder die einzelnen Folgen aus Mülheim sich anhören. Wichtig: Jeder kann selbst entscheiden, wann er die Sendung hören möchte und ob er das am Stück tun möchte. Kommentierungen sind möglich und erwünscht.

„Etwa 30 Minuten schweben uns für die Beiträge jeweils vor“, sagt Fraktionsgeschäftsführer Claus Schindler und weiß, dass dies nicht viel ist bei komplexen Themen wie dem Haushalt. Geplant ist eine Folge im Monat. Jetzt macht man schon die zweite innerhalb von 14 Tagen. „Wir wollen natürlich auch immer aktuell sein“, sagt Schindler.

Eine Art Plauderstunde, nicht ganz so ernst

Es ist eine Art Plauderstunde der drei Genossen. Nicht immer bleiben sie ernst, wollen sie auch nicht. Aber sie wollen Hintergründe zu den Themen aufzeigen und damit ein Stück dazu beitragen, dass mehr Menschen in Mülheim wissen, über was sie reden. Es ist auch ein weiterer Versuch, Kommunalpolitik niederschwellig an Menschen heranzutragen. Alle drei wissen: Es ist schwierig geworden. „Allzu viele Kenntnisse wollen und werden wir nicht voraussetzen“, sagt Schindler und zieht noch einen Vergleich: „Wir machen so etwas wie die Sendung mit der Maus für Kommunalpolitik.“

An Themen mangelt es der SPD nicht: die Entwicklung der Innenstadt, bezahlbarer Wohnraum, die soziale Schere in der Stadt, die Mobilität und die Entwicklung der Ruhrbahn stehen auf dem Plan für die nächsten Wochen.

„So merken die Hörer, dass die SPD noch lebt“

Diesmal geht es also um Gewerbeflächen. Wer will, kann jetzt schon reinhören. Es gibt zu wenige in Mülheim. Mehr Ansiedlungen brächten mehr Steuereinnahmen. Aber wohin mit den Unternehmen? Auf die grüne Wiese, wo jede Menge Proteste drohen? Ein kontroverses Thema, auch das soll in den folgenden 30 Minuten erkennbar sein. Einen kleinen Ablaufplan hat jeder vor sich liegen. „Wir sind keine Profis“, sagen sie und ermahnen sich gegenseitig, nicht zu viel ins Mikro zu schnaufen. „Macht doch nichts“, sagt Spliethoff. „So merken die Hörer wenigstens, dass die SPD in Mülheim noch lebt.“