Mülheim. . Ein Graupapagei büchste aus und wurde am historischen Rathaus von Krähen angegriffen. Mitarbeiter der Stadt retteten ihn – er wurde zutraulich.

Kuriose Aktion am historischen Rathaus: Ein Graupapagei nutzte am Montagvormittag das schöne Wetter, um einen Ausflug zu machen. Als er in der Nähe des Stadthafens von Krähen angegriffen wurde, flüchtete er auf den Innenhof des Rathauses. Mitarbeiter des Kommunikationscenters retteten ihn.

Gegen 10 Uhr hörten die städtischen Mitarbeiter lautes Gekrähe auf dem Innenhof und wurden dadurch auf den Vogel aufmerksam. „Er wurde immer noch von zwei Krähen verfolgt“, sagte Roland Gass, Leiter des Kommunikationscenters. Der Papagei flog gegen eine Scheibe und war danach völlig erschöpft, wie die Augenzeugen beschreiben. Mehrere Mitarbeiter sahen nach dem Vogel. Gass nahm einen Holzstock, auf den sich der Vogel setzte und nach innen holen ließ. „Er war zutraulich und wahrscheinlich Menschen gewohnt“, so Gass.

Vogel im Aufenthaltsraum betreut

Der Graupapagei wurde in den Aufenthaltsraum des Kommunikationscenters gebracht.
Der Graupapagei wurde in den Aufenthaltsraum des Kommunikationscenters gebracht. © Stadt Mülheim

Der Papagei wurde in den Aufenthaltsraum gebracht, wo alle Türen und Fenster geschlossen wurden, damit er nicht wieder wegfliegen kann. Dann riefen die Stadt-Mitarbeiter die Feuerwehr. Der Vogel nahm zunächst auf einer Fensterbank Platz. „Wir haben ihm dann Äpfelchen und Wasser gereicht“, erzählt Mitarbeiterin Marina Lorenz, die vier Katzen hat und tierlieb ist. Das muss der Papagei gemerkt haben: Er kam zu ihr und kletterte auf ihre Schulter, wo er rund 45 Minuten lang saß, bis die Feuerwehr eintraf.

„Er hat mir meinen Ohrring aus dem Ohr gepult, was aber nicht schlimm war. Er fühlte sich offensichtlich wohl, hat sich auf meiner Schulter geputzt und sogar zeitweise die Augen geschlossen“, sagt Marina Lorenz. Angst hatte sie nicht, aber Respekt. „Man weiß ja nie, Papageien können ja ganz schön doll picken. Er hat mir aber den Tag versüßt“, freute sie sich.

Feuerwehr bringt den Papagei in das Tierheim

In der Zeit konnte sie zwar nicht arbeiten, das war in den Augen ihres Chefs aber kein Problem. „Ich bin ruhig sitzen geblieben, damit der Vogel nicht wieder in Panik gerät und womöglich umher fliegt“, erklärt die plötzliche Vogelsitterin. Sie hat so eine Situation noch nie erlebt und wird sie so schnell wohl auch nicht vergessen.

Dass der Papagei von einem Menschen gehalten wird, erkannten seine Retter anhand des Rings an einem Fuß. Die Feuerwehr holte das gerettete Tier ab und brachte ihn in das städtische Tierheim.