Mülheim. . Altersabgänge und Stellenabbau werden für große Lücken im Rathaus sorgen. Der Personaldezernent weiß nicht, ob er die Abgänge ausgleichen kann.

Stadtdirektor und Personaldezernent Dr. Frank Steinfort sieht auf die Stadtverwaltung in den nächsten Jahren erhebliche personelle Probleme zukommen. 400 Mitarbeiter werden in den nächsten fünf Jahren aus Altersgründen ausscheiden, weitere 560 in den fünf Jahren danach. „Das sind riesige Zahlen. Ich kann nicht garantieren, dass wir genug Nachwuchs bekommen werden, um diese Lücken wieder zu schließen“, sagte Steinfort.

Hinzu kommt, dass alle Städte im Umfeld sich in einer ähnlichen Situation befinden. Die Konkurrenz sei entsprechend sehr groß.

Andere Stadtverwaltungen werden zur Konkurrenz

Vor diesem Hintergrund sieht der Personaldezernent die jüngste Vorgabe des Stadtrates, noch einmal 120 Stellen einzusparen, sehr kritisch. „Wenn ich mal den Blick auf die Finanzen außer Acht lasse, muss ich sagen: Das ist nicht schlau.“ Aus seiner Sicht wird das Problem dadurch noch weiter verschärft. „Wenn wir über Stellenabbau sprechen, sollten wir immer auch an die Folgen denken.“

Auch werde die Gewinnung junger Menschen für eine Ausbildung in der Stadtverwaltung immer schwieriger. „Das Niveau geht runter“, bedauert Steinfort und verweist unter anderem auf die Feuerwehr: Um zehn Stellen dort zu besetzen, muss die Verwaltung aus 800 Bewerbern auswählen können.

Gewinnung von Azubis wird schwieriger

Die Stadt bemüht sich, die Digitalisierung in den einzelnen Ämtern noch schneller voranzutreiben, um mit Hilfe der Software einige personelle Lücken zu schließen. Den Einsatz von künstlicher Intelligenz, wie es Peter Beitz (FDP) ansprach, hat das Personaldezernat im Blick. Doch gebe es dort Grenzen. Ebenso sieht Steinfort kaum noch Spielraum bei den freiwilligen Leistungen, von denen sich die Stadt trennen könnte. Immer wieder seien alle Bereiche durchforstet und ausgedünnt worden. „Da ist fast nichts mehr übrig.“