Mülheim. . Zum ersten Mal startete die Fridays for Future-Demonstration in Mülheim am Vormittag: Mit rund 100 Menschen waren weniger dabei als bisher.

Gegen 10 Uhr versammelten sich Schülerinnen und Schüler auf dem Kurt-Schumacher-Platz, mit im Gepäck: zahlreiche Demonstrationsschilder, Trillerpfeifen und Banner. Die dritte Protest-Aktion der Fridays for Future-Bewegung stand an, dieses Mal von dem Organisatoren bewusst vormittags in die Schulzeit gelegt. „Wir probieren verschiedene Uhrzeiten aus, um zu sehen, was am besten klappt“, erklärt Julian vom Organisations-Team.

Über die Leineweberstraße bewegte sich der Protestzug lautstark an die Ruhrpromenade, um von dort aus über die Schloßstraße wieder zum Kurt-Schumacher-Platz zurückzukehren. Während des Marsches skandierten die rund 100 Demonstrierenden unter anderem: „Kohlekonzerne baggern in der Ferne, zerstören unsere Umwelt – alles für ‘nen Batzen Geld! Worin wir unsere Zukunft sehen: erneuerbare Energien!“

Redebeiträge am offenen Mikrofon

Zum Abschluss der dritten Mülheimer Fridays for Future-Demonstration gab es ein offenes Mikrofon und Raum für Redebeiträge. Hartmut Kremer von der Klimaschutzinitiative Agenda 21 sang eine umgeschriebene Version des Welthits „Bella Ciao“, und animierte die Anwesenden zum Mitsingen. Sehr nachdenklich stimmte hingegen Lea die Demonstrierenden mit der Rede ihres Schulkameraden Nino, der nicht vor Ort sein konnte. In seinem Namen appellierte sie an die Vernunft aller und betonte die Bedeutung der Fridays for Future-Bewegung: „Es ist ein Privileg heute hier zu stehen und vor euch zu sprechen. Morgen kann es vielleicht schon zu spät sein!“

Ob nächsten Freitag erneut eine Fridays for Future-Demonstration stattfindet, ist noch nicht klar: An diesem Tag ist auch der letzte Schultag der Abiturjahrgänge – viele Schülerinnen und Schüler sind daher verhindert. Danach beginnen die Osterferien. Wie und wann die Protest-Aktion in Mülheim weitergeht, soll sich in den nächsten Tagen entscheiden. „Wir setzten uns am Sonntag zusammen und planen, wie es weitergeht“, sagt Julian. Während bei dem Auftakt der Proteste noch rund 500 Teilnehmer dabei waren, protestierten letzte Woche knapp halb so viele Menschen. Dass es beim dritten Mal nur 100 Teilnehmer waren, können sich die Organisatoren nicht erklären.