Duisburg. Moll-Töne bei hochkarätig besetzter Karnevalssitzung in Duisburg. Der Volksbank-Chef rügt den Slogan der Duisburger Narren.

Närrische Partylaune bei der Karnevalssitzung der Volksbank am Mittwochabend im Steinhof, kein Wunder bei Hochkarätern wie Guido Cantz oder Bernd Stelter. Den ersten Tusch hatte allerdings Volksbank-Chef mit einer weniger jecken Spitze gegen Duisburgs Obernarren im Hauptausschuss Duisburger Karneval HDK).

Denn nicht viel Freude hat Diederichs am Sessionsmotto, das der HDK in diesem Jahr ausgegeben hat: „Wenn’s um Geld geht, ist doch klar, für Duisburgs Narren immer da“. Das ist dem Genossenschaftsbanker dann doch zu nah am vertrauten Slogan der Sparkassen-Konkurrenz, die in diesem Jahr ihr 175-jähriges Bestehen feiert und mit einem eigenen Wagen auch im Rosenmontagszug mitrollt. „Ein Sessionsmotto mit Sponsorenbezug ist nicht gut für den Karneval“, meinte Diederichs.

Mit dem HDK-Präsidenten Michael Jansen, der die bunte Karnevals-Show moderierte, stand der Adressat eigentlich direkt auf der Bühne. Anmerken ließ er sich nichts, sein Satz „Vielen Dank für die tollen Eingangsworte“, mit dem er dann endgültig zum Programm überleitete, ist Interpretationssache. Duisburgs frisch gekürter Stadtprinz Kevin I. und seine Crew sorgten danach mit ihrer Show dafür, dass der Stimmungspegel nach den Moll-Tönen zu Beginn schnell wieder gewohntes karnevalistisches Niveau erreichte.

Guido Cantz, Bernd Stelter und Bläck Fööss in Duisburg

Als Meister der flotten Sprüche erwies sich wieder einmal Comedian und TV-Entertainer Guido Cantz. Dass Erdogan, Trump und Brexit- Befürworter („Schickt uns nur vorher den Kloppo zurück“) ihr Fett abbekamen, verwundert nicht. Cantz versteht nicht, warum der Standesbeamte Annegret Kamp-Karrenbauer nicht davon abgeraten hat, diesen Doppelnamen anzunehmen. Allerdings freut er sich jetzt schon auf die Nachrichtensprecher in aller Welt, wenn „AKK“ Kanzlerin werden sollte.

Bernd Stelter machte im gleichen Stil weiter. Seit 30 Jahren steht der Westfale auf der Karnevalsbühne, eigentlich fühlt er sich noch nicht alt, hat aber festgestellt: „Wenn ich morgens aufstehe, diese Geräusche....“. Und auch im ehelichen Zusammenleben habe sich einiges verändert: „Wenn meine Frau mich früher eingecremt hat, war das erotisch, heute ist das eher rheumatisch.“

Als zum guten Schluss die „Bläck Fööss“ die Bühne enterten, kochte der Saal. Zu den Ohrwürmern von der „Kaffeebud“ und dem „Bickendorfer Büdche“ gab es kein Halten mehr, es wurde getanzt, gesungen und geschunkelt, wie man es sonst nur aus den rheinischen Karnevalshochburgen kennt.