Mülheim. . Die Volksbank Rhein-Ruhr blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2017. Umsatz, Gewinn und Provisionserträge sind gestiegen, das Kreditgeschäft blüht.
Wachstum bei allen Zahlen: Die Volksbank Rhein-Ruhr hat ihre Jahresbilanz 2017 vorgelegt. Und Vorstandschef Thomas Diederichs ist rundweg zufrieden. „Unter schwierigen Umfeldbedingungen war das richtig gut. Das war ein Spitzenjahrgang“, legte der Banker seine übliche Zurückhaltung ab. Die Volksbank verzeichnet ein Betriebsergebnis von knapp 16 Millionen Euro. „So viel hat die Bank noch nie verdient“, so Diederichs am Dienstag in der Bankzentrale im Innenhafen.
Die Bilanzsumme der Volksbank Rhein-Ruhr, die in Duisburg, Mülheim, Oberhausen und in Lintorf mit ihren insgesamt 16 Filialen vertreten ist, stieg 2017 um 8,5 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro. Für das kommende Jahr hofft Diederichs auf ein Wachstum von 7,5 Prozent. Der Zinsüberschuss stieg von 27,1 auf 28,5 Millionen Euro an. Das Provisionsergebnis konnte um 1,5 Millionen auf 11,9 Millionen Euro gesteigert werden. Das entspricht einem Zuwachs von fast 14,7 Prozent. Zu einem Drittel, so Vorstand Oliver Reuter, ist das Provisionsplus auf die Anhebung der Kontogebühren im vergangenen Jahr zurückzuführen.
Zahl der Genossenschaftsmitglieder steigt
Geld verdient hat die Volksbank aber auch vor allem dank eines um 19 Prozent angestiegenen Kreditgeschäfts, das 2017 die Milliardenmarke überschritten hat. Das Volumen der neu abgeschlossenen gewerblichen Kredite für die Wirtschaft ist dabei um 60 Prozent gestiegen – auch ein Zeichen für gute Konjunktur und gute Wirtschaftsdaten. „Es wird investiert. Da bewegt sich was“, so Thomas Diederichs. Die Privatkredite waren dagegen im vergangenen Jahr leicht rückläufig. Die Kundeneinlagen der Volksbank wuchsen 2017 um 14,22 Prozent auf 1,18 Milliarden Euro. Im Bankbestand gehaltene Wertpapierdepots entwickelten sich um knapp 18 Prozent auf jetzt 162 Millionen Euro.
„Genossenschaft ist sexy“, erklärte Diederichs angesichts der auf 38 035 gestiegenen Zahl der Genossenschaftsmitglieder. In diesem Jahr feiert die Volksbank dazu den 200. Geburtstag von Friedrich Wilhelm Raiffeisen, der als Urvater der Genossenschaftsidee gilt. Aus den Erlösen wird die Volksbank wie in den vergangenen Jahren eine Summe von 500 000 Euro für kulturelle und soziale Projekte spenden. Kritik äußerte der Volksbank-Chef an der überbordenden Regulatorik, etwa bei der Wertpapierberatung. „Verbraucherschutz ist wichtig, aber der Kunde hat auch eine Eigenverantwortung“, so Diederichs. Kosten für Beratung würden durch neue Aufsichtsbestimmungen „signifikant teurer“.
Suche nach Auszubildenden
Sorgen bereitet der Volksbank zudem die schwierige Suche nach Nachwuchs. Die Bewerbungslage zur Besetzung der Ausbildungsstellen sei eher überschaubar. Aktuell beschäftigt die Volksbank 297 Mitarbeiter (2016: 293), davon sind 14 Auszubildende, vier weniger als im Jahr zuvor. Die Personalkosten stiegen von 18,7 auf 19,6 Millionen Euro.
INFO: ONLINEBANKING NIMMT WEITER ZU
Digital wird auch bei der Volksbank mehr und mehr das Kundengeschäft. Das Online-Angebot nutzen fast 39 000 der 72 000 Kunden. 1,5 Millionen Besucher zählte die Onlinefiliale im Jahr 2017. Das sind 100 000 mehr als im Jahr zuvor.
Die Volksbank betreibt 16 Filialen. Dazu kommen 19 Selbstbedienungsstellen.