Mülheim. . Kommunikation für die Fridays For Future-Demo in Mülheim läuft über Whatsapp, Instagram, Facebook und Co. Auch die Eltern sind vertreten.

„Oh, jetzt habe ich drüber gemalt“, sagt Lea (17). Sie hat einen Pinsel in der Hand und füllt die Lettern „Stoppt RWE“ auf einem Pappkarton mit roter Farbe aus. „Muss ja nicht perfekt sein, Hauptsache die Botschaft kommt rüber“, antwortet Jennifer (17), die ebenfalls auf dem Pappkarton malt.

In den Räumen der Mülheimer Initiative für Klimaschutz (Lokale Agenda 21) kamen am Mittwoch neun junge Klimaaktivisten aus Mülheim zusammen, um Plakate für die erste Fridays For Future-Demonstration in Mülheim am Freitag, 22. März, vorzubereiten. Durch die Whatsapp-Gruppe hatte man den Termin bekannt gegeben. Überhaupt wird alles Organisatorische online geklärt. Über Whats­app, Facebook und Instagram vernetzen sich die Klimaaktivisten. „Ich bin in der Whatsapp-Gruppe, seit sie 30 Mitglieder hat“, erzählt Jennifer.

120 Mitglieder in der Mülheimer Whatsapp-Gruppe

Mittlerweile sind fast 120 Mitglieder in der Gruppe. Natürlich ist nicht jeder, der sich online vernetzt hat, auch gleich in der Mülheimer Ortsgruppe aktiv. Bei der im Voraus angekündigten Plakat-Aktion blieb es bei neun Teilnehmern. „Ich hätte gedacht, dass mehr Leute kommen“, sagt Fabian (13). Er hatte die Whatsapp-Gruppe als Kommunikationsmittel überhaupt erst ins Leben gerufen. Lea (17) berichtet, dass in der Whatsapp-Gruppe nicht nur Schüler vertreten sind: „Es treten manchmal auch Eltern bei, um ihre Fragen zu stellen.“

Auch über andere soziale Netzwerke gibt es täglich viel Interaktion und vor allem Fragen, die beantwortet werden wollen. Jennifer leitet beispielsweise den Instagram-Kanal der Essener Ortsgruppe mit rund 1500 Abonnenten. Täglich lädt sie Bilder und Storys hoch. Außerdem beantwortet sie zahlreiche Fragen und Kommentare. Wie viel Zeit kostet das? „Kann ich gar nicht genau sagen, aber ich verbringe schon viel Zeit mit Fridays For Future“, sagt Jennifer nachdenklich. Sie wird sich künftig auch um den Mülheimer Instagram-Kanal kümmern, der noch recht jung und klein ist. Dadurch sollen noch mehr potenzielle Klimaaktivsten erreicht werden, und vor allem offene Fragen beantwortet werden.

Veranstaltungs-Hinweis zu der ersten Demonstration

Ähnlich läuft es auch bei dem Facebook-Kanal, der unter anderem von Lea betreut wird. Zwar werden hier nicht täglich Fotos und Videos hochgeladen, aber ein offizieller Veranstaltungs-Hinweis zu der ersten Demonstration lädt zur Teilnahme ein. Mittlerweile haben schon 115 Menschen virtuell ihr Erscheinen angekündigt. Viele der Schülerinnen und Schüler sind aber nur auf Instagram und Whatsapp unterwegs. „Die Leute bei Facebook sind meistens fast nur Erwachsene“, weiß Lea. Es bleibt also abzuwarten, wie viele Menschen tatsächlich an der Demonstration teilnehmen.

Ganz ohne Kommunikation auf elektrischem Weg kommen die Fridays For Future-Aktivisten übrigens dann doch nicht aus. Der Dialog zwischen Agenda 21 und den Klimaaktivisten entwickelte sich bei dem letzten Klimaforum der Initiative. Damals, am 28. Februar, waren auch einige Schüler anwesend und man kam ins Gespräch. Per Mail wurde dann vereinbart, wann die Klimaschutzinitiative den jungen Aktivisten ihre Räume für die Plakat-Aktion zur Verfügung stellt. Hartmut Kremer, Leiter der Geschäftsstelle, wird am Freitag bei der Demonstration anwesend sein. „Ich kümmere mich dann um den Verstärker und das Mikro“, erklärt er.

>>> WIE MAN DER ORTSGRUPPE BEITRITT

Auf der allgemeinen Webseite der internationalen Klimabewegung www.fridaysforfuture.de findet man unter dem Reiter „Mitmachen“ die Kategorie „Regionalgruppen“.

Runterscrollen und das Bundesland NRW auswählen. Hier sind alle teilnehmenden Ortsgruppen aufgelistet.

Auf Mülheim-Link klicken und „Join Chat“ wählen. Es erscheint ein QR-Code, den man mit dem Smartphone einscannen kann. Zum Schluss noch den Beitritt auf dem Handy bestätigen.