Mülheim. . 13-Jähriger gründet Ortsgruppe der Fridays for Future-Bewegung, die sich für Klimaschutz einsetzt. Viele Mülheimer Schüler mischen bereits mit.

Angefangen hat alles im August 2018, als ein damals 15-jähriges Mädchen aus Schweden am ersten Schultag nach den Sommerferien nicht zur Schule ging. Stattdessen stand sie vor dem Reichstag in Stockholm mit einem Schild. Die Aufschrift: Skolstrejk för klimatet (Schulstreik für das Klima). Greta Thunberg ist damit weltweit bekannt geworden, viele Schüler tun es ihr nach und streiken für den Klimaschutz. Auch in Deutschland ist die Bewegung unter dem Namen Fridays for Future angekommen – und mittlerweile auch in Mülheim. Der 13-jährige Fabian hat eine eigene Ortsgruppe gegründet.

Gestreikt wird in der Regel freitags, während der regulären Schulzeit. Ob die Eltern der Streikenden Entschuldigungen schreiben wollen oder gar dürfen, ist eine umstrittene Frage. Die drei Mülheimerinnen Lilly (17), Franka (17) und Franziska (15) sind Teil der Bewegung. Sie streiken freitags bei der Essener Ortsgruppe mit. Dass sie Schulzeit versäumen, ist für sie ein geringer Preis. „Wir müssen zeigen, wie wichtig uns unsere Zukunft ist“, sagt Franziska. Sie besucht die Waldorfschule. Ihre Eltern unterstützen ihre Entscheidung und entschuldigen die Fehlstunden.

„Das gibt mir Hoffnung“

Auch Lilly vom Otto-Pankok-Gymnasium hat ihre Eltern mit im Boot. Allerdings fehlte sie mittlerweile schon so häufig im Unterricht, dass es mittlerweile mit einer einfachen Entschuldigung nicht getan ist: „Ich habe jetzt eine Attestpflicht und sammele unentschuldigte Fehlstunden.“ Nur ein offizielles Attest könnte Lillys Fehlstunden aktuell entschuldigen. Ihre Schulkameradin und Freundin Franka (17) ist seit einigen Wochen auch dabei. Sie wurde von Lilly gefragt, ob sie mitkommen will. Seitdem ist Franka auch Teil der Bewegung: „Es ist schön zu sehen, wie sich die Leute einsetzen. Das gibt mir Hoffnung.“

Fabian geht aufs Gymnasiums Heißen und hat bislang auch an den Streiks in Essen teilgenommen. Um die Bewegung weiter wachsen zu lassen, hat der 13-Jährige eine Mülheimer Ortsgruppe der Fridays for Future-Bewegung ins Leben gerufen. Mittlerweile sind 40 Schülerinnen und Schüler zusammengekommen. Die jungen Klima-Aktivisten kennen sich untereinander.

Dass Fabian sich in seinem relativ jungen Alter so stark engagiert, ist für ihn quasi selbstverständlich: „Unsere Generation kann noch etwas ändern. Dafür muss man mehr tun als nur ein bisschen was.“ Andernfalls laute die Konsequenz: „Die Erde wird unbewohnbar.“

>> IN MÜLHEIM SOLL DEMO AM 22. MÄRZ STARTEN

Der erste Klima-Streik der Mülheimer Ortsgruppe ist für den 22. März – natürlich ein Freitag – geplant. Ob das so klappt, ist noch nicht ganz sicher.

Die Demonstrationen sollen allerdings nicht nur vormittags stattfinden. Einige öffentliche Kundgebungen sollen sich auch nachmittags abspielen.