Mülheim. . Nach Ankündigung der Schließung von der Hafenfiliale gibt es keine direkte Verhandlung mit dem Betriebsrat. Weitere Mitarbeiter wurden gekündigt.
Für die Mitarbeiter der Real-Hafenfiliale wird zurzeit ein Sozialplan ausgehandelt, nachdem die Schließung des Markt-Standortes zum Ende dieses Jahres angekündigt worden ist. Was den Betriebsrat dabei ärgert: Die Verhandlungen werden nicht mit ihm direkt geführt. Es wurde eine Einigungsstelle eingeschaltet.
Um einen neutralen Moderator zu haben, wird sich nach Auskunft von Betriebsratschefin Isabell Meeth ein Richter um den Sozialplan kümmern und die Vorstellungen der Arbeitnehmer und Arbeitgeber zusammenbringen. „Er wird abwägen und dabei versuchen, zu vermitteln, um eine Einigung zu bekommen“, sagt Meeth, die enttäuscht ist, dass Real nicht direkt mit dem Betriebsrat verhandeln möchte.
Einigung kann mehrere Wochen dauern
„Wir befinden uns nach wie vor in Verhandlungen über einen Sozialplan mit den Arbeitnehmervertretern. Die Anrufung einer Einigungsstelle durch einen der beiden Verhandlungsparteien ist dabei aus unserer Sicht Teil des Verhandlungsprozesses“, teilt Real-Sprecher Markus Jablonski auf Anfrage mit. Wann es zu einer Einigung kommen wird, ist noch unklar. Meeth rechnet damit, dass es noch einige Wochen dauern wird.
Die Kündigungen seien kurz vor Weihnachten bei den Mitarbeitern der Filiale eingegangen. Mitte Dezember waren es noch 102, mittlerweile sind es nur noch 97, weil befristete Arbeitsverhältnisse ausgelaufen sind, die nicht mehr verlängert wurden. Dafür sitzen die für das Weihnachtsgeschäft eingesetzten Aushilfskräfte von Kötter nach wie vor an den Kassen. Wie lange sie noch aushelfen werden, möchte Real nicht offiziell sagen. Die Betriebsrätin hat vom Kötter-Personal gehört, dass die Verträge bis Ende des Jahres befristet sind. Die kleinen Geschäften im Eingangsbereich sollen mittlerweile ebenfalls Kündigungen erhalten haben. Mehr als 50 Mitarbeiter seien nach Schätzung von Meeth betroffen.
Keine guten Zukunftsaussichten
Die Stimmung ist schlecht. „Wir hatten jahrelang ein gutes Arbeitsverhältnis. Dann zeigt man auch mehr Einsatz und ist motiviert“, so Meeth. Sie vermutet, dass die älteren Mitarbeiter nach der Schließung „auf der Straße sitzen werden“. Die jungen, die häufig nur Zeitverträge haben, werden woanders auch nur Befristungen bekommen.