Mülheim. . In der Hafenfiliale sitzt derzeit nicht nur eigenes Personal. Die Fremdvergabe stehe jedoch nicht im Zusammenhang mit geplanter Schließung.

Von einem „ungewohntem Anblick“ spricht Hans-Peter Raddatz. Er ist Kunde bei Real und hat in der Hafenfiliale an den Kassen Mitarbeiter der Firma Kötter entdeckt. Sie helfen derzeit im Weihnachtsgeschäft aus. Gerüchte, dass Teile des Marktes, der Ende 2019 schließen wird, bereits vermietet wurden, dementieren sowohl Real als auch Kötter auf Anfrage.

„Das ist völliger Unsinn“, sagt Real-Sprecher Markus Jablonski. Ihn überraschte das kursierende Gerücht genauso wie die Kötter-Gruppe: Nach Aussagen von Kassenpersonal dürfe Real nur noch 50 Prozent der Kassen besetzen. Fakt ist: Das Personal von Kötter Personal Service trägt eigene Dienstkleidung, ist daher direkt erkennbar. Das verwirrte viele Kunden an der Weseler Straße zuletzt. Am Heifeskamp hilft Kötter dagegen nicht aus. Kunden vermuten nun vorzeitigen Personalabbau.

Werksverträge für Weihnachtszeit

Dem widerspricht Real: „Die Mitarbeiter von Kötter arbeiten dort für einige Monate im Rahmen eines Werkvertrages. Sie werden im aktuellen Weihnachtsgeschäft insbesondere zur Abfederung der saisonal bedingt höheren Kundenfrequenz eingesetzt, so dass für unsere Kunden eine bestmögliche Kassenbesetzung garantiert werden kann“, erklärt Jablonski. Nur, weil die Filiale 2019 geschlossen wird, beginne kein Stellenabbau.

Eine mögliche Vermietung nach der Schließung sei ebenfalls noch nicht geplant. Die Teilvermietung eines Kassenbereiches nicht möglich: „Die gesamte Verkaufsfläche ist in unserer Hand, die Kassen komplett in unserem Eigentum.“ Untermieter gebe es nur im Eingangsbereich des großen Marktes. Außer der Hafenfiliale zählt Jablonski auch noch Real-Märkte in Düsseldorf, Wülfrath und Ratingen auf, bei denen Kötter im Weihnachtsgeschäft aushilft.

Kötter hat in Essen 2017 rund vier Mio. Euro investiert

Für Kötter selbst komme ein solch großes Objekt wie an der Weseler Straße gar nicht in Frage, um selbst dort eine Niederlassung einzurichten. „Keine unserer Objektflächen in Deutschland ist annähernd so groß“, merkt Marketingleiter Carsten Dahlke an. Selbst die Zentrale in Essen erscheint gegenüber dem Real-Markt winzig. Dort hat Kötter außerdem erst 2017 rund vier Millionen Euro in seine High-Tech-Leitstelle investiert. Andere Standorte sind mit Duisburg und Düsseldorf in Reichweite.

Für Hans-Peter Raddatz wirkt die Situation vor Ort trotzdem verdächtig. „Ich habe es dort seit der Eröffnung noch nie erlebt, dass im Weihnachtsgeschäft an den Kassen geholfen wird.“

>>>Linke unterstützen Petition

Die Linke spricht sich gegen eine Schließung der Real-Filiale an der Weseler Straße aus. Sie wollen eine Petition unterstützen, die zugunsten der Mitarbeiter von Real gestartet worden ist.

  • Kreissprecherin Andrea Mobini: „Die Schließung würde nicht nur Arbeitslosigkeit für mehr als 100 Menschen bedeuten, sondern auch das Aus für viele kleine Geschäfte in dem Gebäude. Wir unterstützen daher die Mitarbeiter, wie auch die ansässigen Unternehmen.“