Mülheim. . Riesigen Andrang gab es heute beim Auftakt der Junior-Uni Ruhr am Ringlokschuppen. Erste Schnupperkurse starten nach den Osterferien.
Es ist noch keine elf Uhr und die Schlange vor dem Eingang zum Ringlokschuppen bereits beträchtlich. Kids mit ihren Eltern warten bei schönstem Sonnenschein darauf, ins Innere des Gebäudes zu gelangen. Sie wollen den „Urknall“ erleben, die Auftaktveranstaltung der Junior-Uni Ruhr.
Ex-Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld, Geschäftsführerin der veranstaltenden JUNI gGmbH, strahlt mit dem Wetter um die Wette. Der Andrang geht weit über die erwartete Zahl hinaus. 600 Anmeldungen gab es im Vorfeld. „Nach einer Stunde haben wir schon mehr als 2000 Kids empfangen dürfen“, kann sie gegen Mittag zufrieden verkünden.
Drei Farben für verschiedene Altersgruppen
Zahlreiche Partner haben geholfen, ein Programm zusammenzustellen, dass jungen Menschen die Rätsel der Welt erklären und Neugier aufs Mitmachen und Forschen wecken soll. Insgesamt 24 verschiedene Angebote gibt es für die jungen Wissbegierigen – nach Farben unterteilt in verschiedene Altersgruppen: Gelb für Kita-Kinder, Rot für Grundschüler und Blau für die Älteren ab 10 Jahren.
Am Stand 19 werden die Kinderaugen groß und blicken in die Höhe. Dort kreist ein ferngesteuerter weißer Mini-Zeppelin über den Köpfen, wesentlich leiser als das bekannte Original Theo.
Klaus Höllmann, Crewchef bei der WDL Luftschiffgesellschaft, erklärt den Kindern, warum ein Blimp überhaupt fliegen kann. „Das liegt nicht nur am Helium, das hat ein Luftballon auch“, klärt er seine Zuhörer auf. Und fügt fachmännisch hinzu: „Wichtig ist der Antrieb durch den Motor, damit ein Zeppelin durch die Luft gesteuert werden kann.“
Klebepunkte zeigen offene Fragen
An jedem Stand erhalten die Kids einen Stempel auf den Karten, die ihnen beim Einlass ausgehändigt wurden, und sammeln Punkte. An Stellwänden hängen Tafeln mit Fragen zum jeweiligen Angebot. Dort tragen die Kids mit Hilfe der Klebepunkte ein, ob sie die Erklärung verstanden haben oder nicht. „Anhand der Verteilung der Punkte werden wir sehen, welche Themenbereiche besonders gefordert werden, und danach unsere Kurse ausrichten, die nach Ostern beginnen“, so Dagmar Mühlenfeld.
Schokolade zum Naschen, Kakao als Heilmittel
Eine Halle weiter wird eifrig genascht. Tobias Schulte, gelernter Konditor und Inhaber des Süßwarengeschäfts „Chocolate Dreams“ in Speldorf, hat Schalen mit weißer, Vollmilch- und dunkler Schokolade auf den Tisch gestellt. Kein Wunder, dass die hier gestellte Frage „Schokolade – einfach nur lecker“ von den jungen Schleckermäulern fast ausschließlich mit „Ja“ beantwortet wird. Zum Nachtisch erfahren sie zudem, wie die Ureinwohner Mittelamerikas den Kakao als Heilmittel benutzten, und wie Schokolade überhaupt hergestellt wird.
Kurzerhand nach draußen verlegt hat Professor Ferdi Schüth vom Max-Planck-Institut für Kohlenforschung seine Vorführung.
Professor Schüth lässt es krachen
Hier kommt der Name der Veranstaltung zu seinem vollen Recht: Denn der Forscher lässt es ordentlich knallen. Mehrere Ballons mit verschiedenen Gasmischungen bringt er zum Platzen. Anhand der Lautstärke sollen die Kids lernen, um welche chemischen Verbindungen es sich dabei handelt.
Die Kleinen sind begeistert von der Unmenge an Möglichkeiten. Noah (11) kennt schon mal grob die Funktionsweise eines Computers: „Der arbeitet mit Einsen und Nullen.“ Der sechsjährige Nilan hat über Seife gelernt, dass „man sie braucht, damit die Hände sauber werden. Und der gleichaltrige Tino kann auch sagen, warum Wasser allein nicht reicht: „Das ist nicht stark genug.“
Schnupperkurse starten nach den Osterferien
Die Junior-Uni Ruhr wurde als außerschulische, private und gemeinnützige Bildungseinrichtung gegründet. Sie möchte Kindern praxisorientierte Workshops und Seminaren zu verschiedensten Themen bieten.
Nach den Osterferien starten die ersten Schnupperkurse. Ab Herbst soll dann der reguläre Ablauf mit Winter- und Sommersemester beginnen. Ausführliche Informationen zu dem Kursprogramm sind im Internet zu finden auf www.junioruni.ruhr.