Mülheim. . Beratungen, Fortbildungen und Austauschtreffen sollen helfen, dass die Mitglieder in Vereinen um Leitungsposten keinen großen Bogen machen.
Das Centrum für bürgerschaftliches Engagement (CBE) setzt sich mit einem neuen Programm dafür ein, dass Vereine auch in der Verwaltungsspitze Nachwuchs finden und dort fit sind. Selbstverständlich ist das längst nicht mehr. Mit individuellen Beratungen, praxisnahen Fortbildungen und Austauschtreffen will das Centrum dafür sorgen, dass Vereinsmitglieder um die Vorstandsarbeit keinen großen Bogen machen und gerne Verantwortung übernehmen.
Wenn der alte Vorsitzende manchmal nach Jahrzehnten sein Amt niederlegt, der Kassierer an seiner Seite auch in die Jahre gekommen ist und der zweite Vorsitzende ohnehin kürzer treten will, zeigt sich oft, wie schwierig es ist, die Posten neu zu besetzen. Michael Schüring, Geschäftsführer des CBE, verweist auf eine Untersuchung der Robert-Bosch-Stiftung: Zwei Drittel der Vereine äußern existenzielle Sorgen, was die Finanzen, die Nachwuchsarbeit und die Strukturen im Verein angeht. 60 Prozent haben Probleme, Vorstandsposten nachzubesetzen. Doch ohne sie geht es nicht.
Konkrete Hilfe in Rechts- und anderen Fragen
Hier setzt das Centrum für bürgerschaftliches Engagement seit ein paar Jahren an. 30 Austauschtreffen mit Vereinen hat es bisher gegeben, bis zu 20 Vereine sind jeweils vertreten gewesen. „Es geht dabei auch darum, zu sehen, dass man mit seinen Problemen nicht alleine dasteht“, sagt Schüring. Man erfahre, wie gehen andere damit um. Man könne konkret nach Hilfe fragen. Da kann es um Rechtsfragen gehen oder darum, wie die Finanzen eines Vereins am besten geführt werden. Das CBE ist dabei, ein Netz an Experten aufzubauen, die zu konkreten Fragen wiederum Vorträge anbieten. „Alles niederschwellig, praxisnah“, verspricht Schüring.
Mit dem neuen Programm, das den Titel „Engagiert im Verein“ trägt, will das CBE auch helfen, Veränderungen im Verein zu gestalten, um heutige Herausforderungen meistern zu können. Mit Annelie Stascheit steht eine gelernte Betriebswirtin, die unter anderem auch mal Geschäftsführerin in einem Verlag war und sich im Marketing gut auskennt, dabei zur Seite. Sie ist Ansprechpartnerin für die Vereine. Etwa 350, darunter 150 Sportvereine, gibt es in Mülheim. „Unser Angebot gilt für jede Art von Verein“, sagt sie, also auch für soziale, kulturelle oder Fördervereine in der Stadt.
Verantwortung möglichst verteilen
Wichtig in der Vereinsarbeit sei in jedem Fall, dass die Verantwortung auf möglichst viele Schultern verteilt werde, betont Schüring. „Die Leute wollen heute dabei auch frei in ihrer Entscheidung sein, sie wollen ihr Engagement im Verein zeitlich begrenzen, sie wollen in Teams arbeiten, und sie wollen Wertschätzung erfahren“, listet Schüring auf.
Wie das funktionieren kann, darum geht es auch beim nächsten Austauschtreffen, das am 26. März, um 18 Uhr beim CBE an der Wallstraße 7 stattfindet. Thema ist: Nachwuchsförderung und Aufgabenteilung in der Vereinsleitung.
>>>Ansprechpartnerin für Fragen und Themenwünsche
- Das Centrum für bürgerschaftliches Engagement (CBE) ist ein gemeinnütziger Verein. Ansprechpartnerin für das Programm „Engagiert im Verein“ ist Annelie Stascheit.
- Bei Fragen, Problemen oder Themenwünschen ist sie erreichbar unter 970 68-214; per mail unter Annelie.Stascheit@cbe-mh.de . Das CBE befindet sich an der Wallstraße 7.