Mülheim. . Inhaber der Karten erhalten an vielen Stellen in Mülheim Rabatte. Doch oft werden sie nicht genutzt. Weshalb sie noch bekannter werden sollen.
Ehrenamtliche opfern ihre Zeit für Fremde. Sie sind mit Herzblut bei der Sache und stemmen vieles, was es sonst in der Stadt nicht geben würde. Als Anerkennung gibt es dafür sogenannte Ehrenamtskarten, die zu Rabatten berechtigen. In Mülheim gibt es sogar zwei Varianten: eine stadtweite und eine landesweite. Eine Stichprobe unserer Redaktion ergab, dass sie selten genutzt werden. Daher will das CBE künftig noch stärker dafür werben.
Bereits 2006 wurde die Karte für Mülheim ins Leben gerufen, seitdem wurden rund 2050 Exemplare an Berechtigte ausgegeben. 2011 folgte die Landeskarte, die seitdem rund 750 mal ausgestellt wurde. Beide Karten sind zwei Jahre gültig.
Karte verlangt zwei Stunden Engagement pro Woche
Der Großteil der Inhaber verlängert laut CBE die Karte – wenn die Kriterien weiterhin erfüllt werden. Die Mülheimer Karte verlangt zwei Stunden wöchentliches Engagement (100 Stunden im Jahr), die Landeskarte fünf Stunden ehrenamtlichen Einsatz (250 Stunden jährlich). Weitere Voraussetzungen: Karteninhaber müssen schon zwei Jahre lang ehrenamtlich tätig sein, möglich ist ein Engagement bei mehreren Organisationen.
Nicht alle Rabatte gelten überall
In einer Übersicht hat das CBE alle Angebote und Rabatte nach Branchen aufgelistet. Dabei gibt’s auch den Hinweis, ob die Vergünstigungen für beide Karten gelten oder nur für die Mülheimer. Wenige Angebote sind nämlich nur dafür vorgesehen. Etwa der Besuch der Bäder. Als die Landeskarte hinzukam, hat das CBE alle bis dahin teilnehmenden Rabattstellen angeschrieben, fast alle haben ihr Angebot auch für die NRW-Ehrenamtskarte freigegeben.
An den Rabattstellen verteilt das CBE für beide Karten Aufkleber, um im Kassenbereich darauf hinweisen zu können. „Ob sie überall genutzt werden, kontrollieren wir nicht“, sagt Eva Winkler. Die MST-Touristinfo hat den Hinweis etwa wieder entfernt. „Wir möchten die Eingangstür nicht mit diversen Aufklebern zukleben. Unsere Erfahrung ist, dass die Inhaber der Karten beim Besuch gezielt nach Rabatten fragen“, erzählt Marc Baloniak, Leiter der Touristinfo.
In der Kronen-Apotheke hängt der Hinweis im Schaufenster. „Wir haben eine Hand voll Kunden, bei denen wir dies auf der Kundenkarte vermerkt haben“, sagt Hannu Uwe Kratz. Viele berichten jedoch, dass die meisten nicht wissen, wo sie die Karten einsetzen können. Beim Dekowerk & Ideewerk für Künstlervermittlung oder bei der Naturheilpraxis Weyers für vergünstigte Beratung und Massage wurden beispielsweise noch nie Ehrenamtskarten vorgezeigt.
Viele kennen Karte nicht
Ein weiterer Aspekt: Viele Ehrenamtliche kennen die Karten gar nicht. „Wir sind überrascht, wie oft wir das hören. Auch von Vereinen, mit denen wir enger zusammen arbeiten“, erzählt Eva Winkler. Das Ziel ist es daher, die Karten noch bekannter zu machen. Im Rahmen des Kultürchens will das CBE am 7. Dezember dafür werben. Denn der ehrenamtliche Einsatz ermögliche vieles in der Stadtgesellschaft. Die Karten sollen deshalb als ein Mittel der Anerkennung gelten. Von einer Belohnung im Hinblick auf die Rabatte möchte Eva Winkler nicht sprechen. „Der ehrenamtliche Aufwand steht in keinem Verhältnis dazu.“
Wünschenswert wäre laut CBE ein kompaktes Angebot in einem Stadtteil so wie in Dümpten, wo es viele Rabattstellen gibt. Die Werbetrommel rührte eine Ehrenamtliche. Jugendliche könne man über die Rabatte kaum erreichen, dafür müsste es laut Winkler gezielte Veranstaltungen geben. Kinos seien laut Winkler aufgrund der Kettenstruktur schwer zu gewinnen.