Mülheim. Walter Neuhoff hat das Bietspiel zur ältesten WAZ-Lokalausgabe aus Mülheim gewonnen. Politisches Interesse und eigene Fotos führten zum Stapel.

Einen ganzen Stapel alter Zeitungen hat Walter Neuhoff auf dem Tisch liegen. Mittendrin befindet sich die WAZ-Lokalausgabe vom 27. August 1951. Damit hat er unser aktuelles Bietspiel gewonnen und nun einen gläsernen Pokal sowie eine Urkunde in Empfang genommen.

Zum Ende des Jahres 2018, in dem die WAZ ihren 70. Geburtstag feierte, haben wir nach der ältesten Lokalausgabe in Mülheim gesucht. 58 Teilnehmer haben wir in unsere Liste aufgenommen, eine Auswahl davon durch Berichte präsentiert. Die Erstausgabe hatten zwei Mülheimer leider nur mit Essener Nachrichten, weshalb Walter Neuhoff mit der Zeitung von 1951 siegte. Der 82-Jährige hat sich viele Berichte aufgehoben. „Aus politischem oder aus persönlichem Interesse“, erzählt er.

Oft Fotos in Mülheim gemacht

Die Gewinnerzeitung hatte sein Vater aufgehoben. Er und sein Sohn haben oft auch Fotos in Mülheim gemacht und sie der WAZ zur Verfügung gestellt. Walter Neuhoff knipste beispielsweise ein Denkmal auf dem Kaiserplatz, eine alte Straßenbahn oder die überschwemmte Leineweberstraße am 15. August 1953. „Es hatte unendlich viel geregnet, auch der Kaiserplatz war überflutet“, erinnert sich Neuhoff, der seinen Bestand an Zeitungen auf rund 300 schätzt. „Einige Exemplare, die ich aufgehoben hatte, habe ich doch später aussortiert. Es wäre sonst zu viel geworden“, gibt der Sammler zu.

Schon immer wohnte er in der Tersteegenstraße, zog nur mal aus dem Erdgeschoss in die erste Etage um. Dabei ging vielleicht die Zeitung vom 21. Juni 1948 verloren. „Es war der Tag der Währungsreform. Wo sie geblieben ist, kann ich allerdings nicht sagen“, erzählt der Bietspiel-Sieger, der auch Zeitungen zu weißer Weihnacht, Konrad Adenauer oder John F. Kennedy hat. Auf einem Bild ist auch das alte Restaurant Uhlenhorst, das im Zweiten Weltkrieg zerbombt worden ist und nicht wieder aufgebaut wurde. „Meine Eltern lernten sich dort kennen“, weiß Neuhoff. Ihre Todesanzeigen in der Sammlung bedeuten ihm sehr viel. Sie werden immer im Stapel bleiben.