Die Ruhrbahn will für gut 10 Millionen Euro den U-Bahnhof unter- und oberirdisch neu gestalten. Der Busbahnhof wird erst später barrierefrei.

Die Ruhrbahn wird in ihre Haltestellen am Hauptbahnhof Millionen investieren. Das bestehende Gebäude zwischen Forum und Hauptbahnhof wird abgerissen. Dafür spannt der Verkehrsbetrieb ein riesiges Dach über den dann offenen Platz.

Entsprechende Entwürfe präsentierte jetzt Bertram Gröpper, bei der Ruhrbahn Abteilungsleiter für den Ingenieurbau, Politikern im Mobilitätsausschuss. Zuvor hatte Baudezernent Peter Vermeulen nochmals daran erinnert, dass das Bestandsgebäude, in dem die Zugänge zur U-Bahn und zum Busbahnhof untergebracht sind, erhebliche Brandschutzmängel aufweise. „Die Fluchtwege würden sehr, sehr verrauchen“, brachte Gröpper noch mal auf den Punkt, was Gutachter zum Brandschutz am Haltepunkt Hauptbahnhof festgestellt hatten.

Gebäude wird 2020 abgerissen

Radikal sind nun die Pläne, mit denen die Ruhrbahn das Sicherheitsproblem, das anders als bei der VHS nicht zur Sperrung führt, aus der Welt schaffen will: In einem Projekt über die Dauer von vier Jahren will das Unternehmen die Haltpunkte komplett modernisieren. Starten will die Ruhrbahn in der zweiten Jahreshälfte 2019 mit dem Entkernen des alten Gebäudes, in 2020 soll es dann abgerissen werden.

Transparentes Glas soll die neue Platzsituation deutlich machen.
Transparentes Glas soll die neue Platzsituation deutlich machen.

In den Jahren 2021 und 2022 sollen die unterirdischen Bahnsteige der U-Bahn auf modernen, barrierefreien Standard gebracht werden. Auf dem dann geräumten Feld zwischen Eppinghofer Straße und Platz vor der Hauptpost soll schließlich ein transparentes Dach installiert werden.

Unter dem Dach werden neben den Eingängen zu U-Bahn- und Busbahnhof nach jetzigem Stand zwei kleinere Gebäude errichtet – ein neues Kundencenter der Ruhrbahn und ein Gebäude mit Pausen- und Betriebsräumen für den Verkehrsbetrieb. Platz soll darin eventuell auch sein für einen kleinen gastronomischen Betrieb. Was etwa aus McDonald’s wird, ist unklar.

Im Jahr 2023 soll der U-Bahnhof noch technische Ausrüstungen erhalten, erst im Nachgang sollen die Arbeiten für zwei Aufzüge für den Busbahnhof beginnen. Gröpper begründet dies damit, dass die Baustelle ohnehin schon mächtiger Natur sei, um bei laufendem ÖPNV-Betrieb mit entsprechender Fußgänger-Frequenz organisiert zu werden. Eine weitere Aufzug-Baustelle sei da nicht in die Baustellenorganisation zu integrieren. Axel Hercher (Grüne) findet es „schade, dass man noch fünf Jahre auf die Aufzüge zum Busbahnhof warten muss“.

Nachts keine Umwege mehr machen

Die Kosten für den Umbau schätzt die Ruhrbahn auf 10,3 Millionen Euro (ohne Busbahnhof). Ein Antrag auf Fördermittel sei gestellt und befinde sich derzeit in Prüfung, so Gröpper. Der Ruhrbahn-Ingenieur sieht in der Lösung einen Gewinn für das Stadtbild, wegen der Durchlässigkeit des Gebäudes.

Dies hebt auch Roland Jansen als Verkehrsplaner der Stadt hervor. Weil der Durchgang im Forum zur Hauptpost nachts nicht geöffnet sei, biete die Dachlösung nun Bürgern die Möglichkeit, zu jeder Zeit auf direktem Weg etwa den Hingberg anzusteuern, ohne große Umwege machen zu müssen.

>>Daniel Mühlenfeld (SPD) fragte im Mobilitätsausschuss nach, ob mit den aktuellen Planungen die Idee ad acta gelegt sei, den Busbahnhof eines Tages an die Oberfläche zu holen.

Bertram Gröpper (Ruhrbahn) ist da skeptisch. Einerseits habe die Ruhrbahn die Idee verwerfen müssen, den Busbahnhof auf dem Vorplatz der Hauptpost zu platzieren, weil die Unternehmen dort nicht auf ihre Parkplätze hätten verzichten wollen.

Andererseits stehe einem Busbahnhof unter der Dachkonstruktion das neu geplante Kundencenter im Weg. Ausgeschlossen sei ein oberirdischer Busbahnhof zu späterer Zeit aber nicht.