Mülheim. . Nach einem Legionellenbefall fließt in der Sporthalle Von-der-Tann-Straße seit Januar nur kaltes Wasser. Eine mögliche Lösung ist in Sicht.
Seit einem knappen Jahr fließt in der Sporthalle Von-der-Tann-Straße nach einem Legionellenbefall kein warmes Wasser mehr. Schüler und Sportler müssen entweder kalt duschen oder nach dem Sport und Training geschwitzt in ihre Alltagskleidung schlüpfen. Die zunächst geschätzten Kosten von rund 300.000 Euro für eine Sanierung standen nicht zur Verfügung. Der Immobilienservice arbeitet an einer Lösung.
Die Sportvereine melden sich immer wieder mal beim Mülheimer Sportservice (MSS), der den Unmut verstehen kann. „Es ist schade, dass die Sportler nicht mit warmem Wasser duschen können. Duschen ist eine Grundvoraussetzung für den Sport“, sagt Ralf Wind, stellvertretender Leiter des MSS. Der Sportservice hat einen Hinweiszettel an der Eingangstür der Halle angebracht. Angeboten wurde den Vereinen bereits, die Duschen in den Umkleiden vom Sportplatz an der Von-der-Tann-Straße zu nutzen. Doch der liegt rund 250 Meter entfernt, die Sportler müssten erst dahin laufen.
Mobile Duschen angedacht
Entsprechend hämisch fielen auch die Kommentare der Vereine dazu aus. Diese erzählen auch noch von einer weiteren Idee, die im Raum gestanden habe: „Es sollten auf dem Vorplatz der Halle mobile Duschen aufgestellt werden. Auch dabei müssten verschwitzte Sportler raus an die Luft und durch die Kälte“, erzählt Michael Tödter, Handball-Abteilungsleiter der DJK TuRa 05 Dümpten.
Während nach Angaben des MSS weniger die Schüler betroffen sind, da sie kaum die Duschen benutzen würden, leiden die Sportvereine unter dem fehlenden warmen Wasser. Betroffen sind unter anderem die DJK Styrum 06, HSG Mülheim, TV Styrum und eben die DJK TuRa 05 Dümpten. „Es ist eine Zumutung. Mittlerweile lachen uns die Gästevereine schon aus“, sagt Peter van Doorn, Jugendtrainer bei der DJK TuRa 05 Dümpten. Die Jugendtrainer dort fahren nach dem Training öfter Spieler nach Hause. „Es ist nicht angenehm, sie ungeduscht im Auto zu haben“, merkt er an. Im Winter sei das Duschen mit kaltem Wasser unzumutbar, es müsse dringend etwas getan werden.
Hallennutzungsgebühr steigt an
Im Zusammenhang mit den Planungen für den Sportpark Styrum gab es auch ein paar kritische Stimmen. Sportler forderten von der Förderung in Höhe von 3,8 Millionen die Duschen instand zu setzen. Dies funktioniert allerdings nicht, da das Geld zweckgebunden ist. Die Vereine beklagen zudem, dass sie ab 2019 im Rahmen der Sportstättennutzungsgebühren auch für Jugendmannschaften zahlen müssen. Die Kosten steigen dadurch zum Teil erheblich an. Michael Tödter rechnet für die DJK TuRa 05 Dümpten mit einer zusätzlichen Belastung von rund 3000 Euro. Die Vereine erwarten im Gegenzug funktionierende Hallen.
Nun ist der Immobilienservice der Stadt gefragt. „Die vor Ort tätige Firma hat uns zugesichert, ein Angebot bis spätestens Montag fertigzustellen. Anhand dessen kann erst geklärt werden, ob und in welchem Zeitraum eine Maßnahme durchgeführt werden kann“, sagt Stadtsprecher Volker Wiebels. Ob es nur eine provisorische oder schon eine langfristige Lösung werde, bleibt abzuwarten.