Mülheim. . Enormer Sanierungsbedarf besteht auch an Mülheimer Sportstätten. Förderprogramm des Landes weckt große Hoffnungen. Sportbund: Ein Anfang.

Die Ankündigung der Landesregierung, ab 2019 vier Jahre lang die Sportvereine dabei zu unterstützen, ihre Anlagen zu sanieren und zu modernisieren, stößt auf Erleichterung und Begeisterung. 300 Millionen Euro sollen bis 2022 den Vereinen in NRW zur Verfügung gestellt werden.

„Der Bedarf ist auch in Mülheim enorm. Fast alle Vereine brauchen Hilfe bei der Sanierung ihrer Sportstätten“, sagt der Vorsitzende des Mülheimer Sportbundes Wilfried Cleven. Vieles sei in den vergangenen Jahren nur notdürftig repariert worden, damit der Sportbetrieb weitergehen konnte.

35 Vereine haben eigene Anlagen

35 der 150 Mülheimer Sportvereine verfügen über eigene Anlagen, die anderen trainieren in städtischen Gebäuden. Der Styrumer Turnverein mit seinen 700 Mitgliedern gehört zu den Vereinen, die über eine eigene Halle verfügen. Und der Verein hat Bedarf wie viele andere auch: Aus Sicht des Styrumer TV wäre es sehr hilfreich, wenn der Verein von dem Förderprogramm profitieren könnte, so die Sportwartin Brigitte Paashaus.

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Dringend müssten etwa die sanitären Anlagen und die Heizung überholt werden. Der Zustand sei einfach schlecht. „Wir haben nahezu jede Woche jemanden zu einer Notreparatur da“, berichtet Brigitte Paashaus. Auch sei eine zweite Feuertreppe für den Aufenthaltsraum auf der oberen Ebene erforderlich. Und: Der Turnverein braucht dringend auch mehr Platz, um die zusätzlichen Geräte für das Kinderturnen unterzubringen. „Ein kleiner Anbau könnte das Problem lösen“, sagt die Sportwartin und weist darauf hin, dass das Turnangebot für Kinder immer mehr ausgebaut worden ist.

Auf allen Plätzen und in Hallen besteht Nachholbedarf

Probleme dieser Art sind typisch für Vereine, weiß Cleven. Überall an den Plätzen und Hallen gebe es Nachholbedarf. Cleven betont auch, dass vielerorts dringend energetische Sanierungen erfolgen müssten. „Unsere Hallen sind fast alle in die Jahre gekommen.“ Für den Vorsitzenden des Mülheimer Sportbundes kann das Förderprogramm nur ein Einstieg sein. „Es reicht bei weitem nicht, um alle Mängel zu beheben.“

Schätzungsweise müssten derzeit in NRW etwa zwei Milliarden in die Sportstätten investiert werden, um sie auf den neuesten Stand zu bringen. Beim Sportbund ist man daher auch froh, dass das neue Förderprogramm zusätzlich aufgelegt wird und die bestehenden Programme wie „Gute Schule 2020“ und die Sportpauschale des Landes ergänzt.

Kommune hofft auf einen Teil der Förderung

Der Kommune selbst geht es nicht besser als den Vereinen. Auch ihre Anlagen sind vielfach stark erneuerungsbedürftig. Auch die Stadt, so der Mülheimer FDP-Landtagsabgeordnete Christian Mangen, kann von dem Programm profitieren. Die Leiterin des Mülheimer Sportservice (MSS), Martina Ellerwald, sagt auch: „Wir hoffen auf weitere Landesmittel.“