Mülheim. . Das Projekt „Wertstadt“ läuft Ende 2019 in seiner jetzigen Form aus. Dadurch werden Gelder frei, die die Stadt für die IGA 2027 verwenden möchte.

Die Stadtverwaltung sieht inzwischen eine gute Chance, die Kosten für die Durchführungsgesellschaft der Internationalen Gartenausstellung Metropole Ruhr 2027 (IGA) zu stemmen. Es geht dabei um einen städtischen Beitrag an die Gesellschaft von jährlich 28.000 Euro und das zehn Jahre lang. Der Beitrag ist Voraussetzung, um bei der IGA 2027 mit dabei zu sein und von möglichen Fördergelder zu profieren. Die Stadt schlägt vor, die Miete für die „Wertstadt“ für die IGA zu verwenden. Das wären bereits jährlich rund 25.000 Euro.

Die Stadtverwaltung will die Wertstadt am Kohlenkamp Ende 2019 in ihrer jetzigen Form aufgeben. Die Wertstadt ist ein Diskussions- und Aktionsforums, bei dem es vor allem um Stadtplanung und Stadtentwicklung mit Bürgerbeteiligung geht. „Wir geben die Wertstadt jedoch nicht auf, um Mittel für die IGA zu bekommen“, betont Klaus Beisiegel, Referent im Umwelt- und Planungsdezernat. Inhaltlich bestehe da kein Zusammenhang. Vielmehr gehe der zentrale „Kopf“ der Wertstadt, Ralf Schmitz, im nächsten Jahr in den Ruhestand. Eine Wiederbesetzung der Stelle kann sich die Stadt im Nothaushalt nicht leisten. Zudem verlasse auch das Team Innenstadt nach drei Jahren wieder die Wertstadt. Für die verbleibende City-Managerin soll an anderer Stelle ein Schreibtisch gefunden werden, heißt es. Unter anderem befinden sich direkt gegenüber der Wertstadt die Räumlichkeiten der Klimainitiative. Die Anmietung des Ladenlokals wäre damit nicht mehr erforderlich.

Entscheidung fällt in der nächsten Ratssitzung

Der Rat entscheidet in seiner nächsten Sitzung am kommenden Donnerstag über den Vorschlag. Es ist von einer Zustimmung auszugehen, da der Rat sich bereits einstimmig für eine Teilnahme Mülheims an der IGA ausgesprochen hatte. Bei Zustimmung will Beisiegel dann intensiver in die weitere IGA-Planung einsteigen. 33 mögliche lokale Projekte unter dem Thema „unsere Gärten“ hatte die Stadt bereits aufgelistet, die im Zuge der Gartenausstellung in Mülheim angegangen werden könnten. Dabei, so Beisiegel, seien so visionäre Projekte wie die Seilbahn vom Stadthallen-Parkplatz über die Schleuseninsel bis zum Steinbruch Rauen. Das grüne Hochhaus. Oder das Projekt mit den schwimmenden Häusern. Dies würde die Stadt zudem nichts kosten und wird als realistisch eingestuft.

In vielen Fällen, so Beisiegel, werde es jedoch bei den städtischen IGA-Vorhaben darum gehen, vorhandene Grünanlagen wie die Müga, den Schlosspark Styrum oder den Raffelbergpark mit einem neuen Konzept aufzuwerten und darum, die städtischen Parks durch Fuß- und Radwege zu vernetzen. Das seien Projekte, so Beisiegel, wo die Stadt mit Fördergeldern vom Land rechnen kann. Es gehe um die großen Parkanlagen, die nach vielen Jahren dringend eine „Auffrischung“ bräuchten.

>>>Lange Suche nach einer Lösung

Ursprünglich hatte die Stadtverwaltung von der Politik einen Vorschlag erwartet, wie die jährlich 28.000 Euro aufgebracht werden könnten. Die Politik gab die Aufgabe zurück an die Verwaltung. Ohne Deckungsvorschlag für die IGA-Mittel wäre eine Teilnahme an der Gartenausstellung nicht möglich.