Eppinghofen/Heißen. . Die Stadt Mülheim lässt Fläche für Verkehrsübungsplatz am Eppinghofer Bruch prüfen. Die Frage der Finanzierung ist jedoch noch offen.
Einen Verkehrsübungsplatz, auf dem einerseits Kinder das Radfahren im Straßenverkehr üben und andererseits Senioren mehr Sicherheit auf Fahrrad oder Pedelec erlernen können, hat Mülheim nicht. Anders als viele Städte dieser Größe, wie die Mülheimer Verkehrswacht seit langem bedauert.
Geld für einen Neubau ist in der Kommune nicht übrig. Aktuell wird eine Fläche an der Leybankstraße/Eppinghofer Bruch geprüft, ob sie sich für die Einrichtung eines Übungsplatzes eignen könnte.
Auch Polizei wünscht sich Verkehrsübungsplatz
Zuletzt wurde der Wunsch nach einer solche Stätte deutlicher von der Politik formuliert. Auch die Polizei wünscht sich – vor allem zur Prävention von Radunfällen – einen Verkehrsübungsplatz. Die Verkehrswacht Mülheim versucht aktuell, über Sponsoren, Spenden und öffentliche Fördertöpfe eine Finanzierung auf die Beine zu stellen; die Stadt prüft, ob sie ein Grundstück dafür zur Verfügung stellen kann.
Die Verkehrserziehung an den Grundschulen läuft aktuell über die mobile Jugendverkehrsschule: Ein Lieferwagen mit Equipment – Räder, Miniverkehrsschilder, kleine Pylone – fährt die Schulen an, und mit den Kindern wird auf dem Schulhof geübt. Den stillgelegten kleinen Übungsplatz an der Wittekindstraße wollten die Grundschulen schon vor Jahren nicht mehr anfahren, weil der Aufwand zu groß erschien, die Kinder regelmäßig dorthin zu bringen.
Diesen Übungsplatz wollen vor allem CDU-Politiker nun wieder ertüchtigt sehen, auch wenn er von Polizei und Verkehrswacht als zu klein betrachtet wird, sich wohl eher als Verkehrs-Spiel- denn als -Übungsplatz eignet.
Aufwertung des Platzes an der Wittekindstraße
Heute sind die Anforderungen an einen solchen Platz höher. Aber der Platz an der Wittekindstraße, der von Anwohnern betreut wird, ist ja noch vorhanden, und das Ordnungsamt prüft derzeit, ob man ihn soweit ertüchtigen kann, dass er zumindest für die Verkehrserziehung kleinerer Kinder für einzelne Aktionen, nicht dauerhaft, zusätzlich zur Jugendverkehrsschule angeboten werden kann. Die Kosten, die eine solche Aufwertung mit sich bringt, dürften dafür allerdings entscheidend sein.
Das weiß auch Prof. Dr. Gunter Zimmermeyer vom Vorstand der Verkehrswacht Mülheim. Eine Summe zwischen 150.000 Euro und eine halbe Million Euro, so seine Schätzung, würde benötigt werden, um einen neuen Verkehrsübungsplatz in Mülheim einzurichten. Von einer halben Million Euro, so Zimmermeyer, „könnten wir den Platz dann aber auch einige Jahre lang finanzieren.“
Sponsoren sollen gewonnen werden
Zimmermeyer ist nach eigener Aussage bemüht, größere Unternehmen als Sponsoren zu gewinnen. Auch die Möglichkeit, Landesfördergelder zu bekommen, hat er im Düsseldorfer Verkehrsministerium angefragt. „Ich bin noch dabei, Leute von dem Projekt zu überzeugen“, sagt er.
Das Gelände an der Leybankstraße/Eppinghofer Bruch liegt nahe am Radschnellweg (gegenüber der ehemaligen Gaststätte „Winkhaus“), und mit dem Jugendzentrum nebenan sei die Lage ideal, findet Gunter Zimmermeyer.
>> 3000 QUADRATMETER FLÄCHE GEHÖREN DER STADT MÜLHEIM
Die zu prüfende Fläche an der Leybankstraße/Eppinghofer Bruch gehört der Stadt Mülheim und ist etwa 3000 qm groß.
Die Fläche ist begrünt, darunter befindet sich ein Regenrückhaltebecken. Derzeit wird geprüft, ob das Becken aus Beton unter dem Rasen entsprechend belastet werden kann. Ergebnisse liegen noch nicht vor.