Mülheim-Styrum. . Auf die Erzeugung von Trinkwasser im Wasserwerk Mülheim-Styrum hat Unrat in der Ruhr keine Auswirkungen – außer im Falle von Havarien.

Liegt viel Müll im Wasser, kann dies verschiedene Folgen haben. Im schlimmsten Fall ist das Wasser verseucht. Die Trinkwasserherstellung ist davon allerdings nicht betroffen. Denn die Becken und Filteranlagen im RWW-Wasserwerk in Styrum schaffen es, sämtliche Müll- und Giftstoffe aus dem Wasser zu entfernen.

Großen Müllmengen schaffen es erst gar nicht bis in die Filterbecken des Wasserwerks. Sie werden schon vorher durch einen Rechen aufgefangen. Danach durchfließt das Wasser ein Sandfilterbecken, die erste Stufe der Trinkwasserbereitung. Der Sand dient dazu, das aus der Ruhr abgepumpte Wasser von den gröberen Schweb- und Trübstoffen zu befreien. Danach ist es in der Regel schon recht rein, was sichtbaren Unrat anbelangt.

Trinkwasser wird mit UV-Licht desinfiziert

In einem Sandfilterbecken wird das Wasser der Ruhr zuerst von gröberem Schmutz gereinigt.
In einem Sandfilterbecken wird das Wasser der Ruhr zuerst von gröberem Schmutz gereinigt. © Jörg Schimmel

Der zweite Schritt besteht aus der Ozonierung, wobei aus Sauerstoff O3 hergestellt wird, um die Stoffe filtrierbar zu machen. Die großen Filterbehälter der dritten Stufe sorgen dafür, dass dem Wasser Rost- und Braunstein durch Kies und Aktivkohle entzogen werden. Bei einer abschließenden Sicherheitsdesinfektion werden verbleibende Keine mit UV-Licht getötet. Fertig ist das Trinkwasser.

Wenn allerdings ein schwerer Ölunfall passieren sollte, könnte dies auch die Trinkwasserproduktion einschränken. „Wir gehören zur AG der Wasserwerke an der Ruhr, in dessen Alarmstelle in diesem Fall eine Meldung eingeht“, erklärt RWW-Sprecher Ramon Steggink, der so einen Notfall noch nie erlebt hat. Große Mengen an Öl, etwa nach einem Schiffsunfall, seien dann nur mit entsprechenden Bindemitteln zu bekämpfen. In dem Falle würde alle an der Wasserversorgung Beteiligten informiert.

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