Mülheim. Der FWH-Chor hat bereits einen neuen Chorleiter gefunden. Das letzte Konzert mit Leiter Juri Dadiani ist am 28. Oktober in der Herz-Jesu-Kirche.
Verschiedene Kompositionen mit dem Titel „Ave Maria“ trägt der Chor der Friedrich-Wilhelms-Hütte (FWH-Chor) beim Kirchenkonzert am Sonntag, 28. Oktober, in der Herz-Jesu-Kirche unter der Gesamtleitung von Juri Dadiani vor. Dabei haben sich die Chormitglieder selbst vor Herausforderungen gestellt.
Denn eine Komposition „Ave Maria“ von Sergei Wassiljewitsch Rachmaninow singt der 24-köpfige Chor – darunter 17 Frauen und sieben Männer – auf Russisch. „Ich habe den Chormitgliedern mithilfe der Lautsprache den Text beigebracht, kyrillisch mussten sie nicht lernen“, sagt Dadiani mit einem Augenzwinkern.
Weitere Kompositionen von „Ave Maria“
Der Musiker wurde 1949 in Tiflis, Georgien, geboren. Er studierte Chordirigat an der Staatlichen Musikschule in Tiflis, gefolgt von Konzertexamen in Chordirigat mit Auszeichnung.
Beim Konzert gibt es weitere Kompositionen mit dem Titel „Ave Maria“ von Anton Bruckner, Giulio Caccini sowie O. M. Żukowski - paraphrasiert von Juri Dadiani. Es wird Dadianis letztes Konzert als Dirigent des FHW-Chors sein. Er brauche Zeit, um sich verstärkt seiner Arbeit als Komponist zu widmen: „Ich arbeite jetzt an einem Musical.“ 18 Jahre lang hielt er den Sängern als Chorleiter die Treue. Die restlichen acht Chöre, die Dadiani im Ruhrgebiet leitet, will er behalten. „Wir haben einen Nachfolger“, sagt Nicole Dubnic, zweite Chorvorsitzende. Vorstellen wolle man ihn aber zu einem späteren Zeitpunkt.
Im zweiten Teil des Konzerts trägt der Chor, der sich 1929 gründete, Soul- und Gospelstücke sowie geistliche Lieder aus Nord- und Südamerika, Afrika und der Karibik vor. So beginnt das Lied „Huria“, in dem es um Frieden geht, auf Suaheli – der am weitesten verbreitete Verkehrssprache Ostafrikas – bevor es in englischer Sprache weitergeht. Darauf folgen fröhliche Spirituals wie „Oh, I know de Lord“ und „Get on Board“. Das letzte Lied „Awesome“, das von einem Pastor komponiert wurde, präsentieren Chor und Organist gemeinsam. Vom gewonnen Organisten schwärmt Dadiani in höchsten Tönen: Elmar Lehnen ist Basilika-Organist an der päpstlichen Marienbasilika zu Kevelaer. Dadiani: „Er ist ein geniales Talent der Improvisation.“
Nächstes Jahr 90-jähriges Jubiläum
Im nächsten Jahr feiert der Chor sein 90-jähriges Bestehen. „Dafür wollen wir ein besonderes Konzert auf die Beine stellen“, sagt Nicole Dubnic, zweite Chorvorsitzende.
Im Gründungsjahr 1929 war die Sängervereinigung noch ein reiner Männerchor. Arbeiter der Friedrich-Wilhelms-Hütte hatten ihn ins Leben gerufen. Er ist wie so viele andere Chöre zu den Hochzeiten in der üppigen Sängerlandschaft des Reviers entstanden.
Sie sind, wie die meisten Chöre, auf der Suche nach Nachwuchs, der nicht einfach zu kriegen sei. Viele wollen sich in der heutigen Zeit nicht verpflichten, vermuten die Chormitglieder. Nicole Dubnick: „Offene Singabende kommen hingegen sehr gut an.“
>>>Der FWH-Chor sucht neue Mitglieder
Er probt immer mittwochs von 20 bis 22 Uhr im Gemeindehaus der Herz-Jesu-Kirche, Ulmenallee 39a. Die in ihrer Programmgestaltung vielseitige Formation sucht Frauen und Männer, die Freude am Gesang haben. Interessierte können sich bei Leni Rüsing unter 696 51 18 oder 0172 291 91 78 melden.