Mülheim.. Der Chor der Mülheimer Friedrich Wilhelms-Hütte wurde 1929 von Arbeitern gegründet. Heute geben die Damen den Ton an.
Wenn es um die Quote von Männern und Frauen im FWH-Chor geht, hält sich Horst Rüsing vornehm zurück. Denn aktuell sind unter den 24 Aktiven nur sechs männliche Stimmen. Als die traditionsreiche Sängervereinigung 1929 gegründet wurde, „war es ein reiner Männerchor“, weiß Vorsitzender Rüsing. Arbeiter der Friedrich Wilhelms-Hütte hatten ihn ins Leben gerufen, wie so viele andere Chöre entstanden zu den Hochzeiten in der üppigen Sängerlandschaft des Reviers.
Konzert am 25. September im Altenhof
Ein Termin im Jahresprogramm des FHW-Chores ist längst fix: die traditionelle Matinee der Mülheimer Chöre am 27. November in der Volkshochschule.
Das Konzert am 25. September im Altenhof an der Kaiserstraße beginnt um 16 Uhr, Einlass: 15.30 Uhr. Karten (10 Euro) in der Touristinfo im Medienhaus am Synagogenplatz, bei Orthopädie-Schuh Thiemann, Hansastraße 6 und an der Tageskasse.
Heute freut man sich in Broich über jede neue Stimme. „Denn der Nachwuchs ist überall ein Problem“, sagt Rüsing. Neue Sänger werden mit offenen Armen empfangen – selbst, wenn sie mit kleinem Hund in der Tasche kommen wie kürzlich bei der Chorprobe, die immer mittwochs, von 20 Uhr bis 22 Uhr, im Gemeindehaus von Herz Jesu an der Ulmenallee stattfindet. Kapellmeister und Musikdirektor Fürst Juri Dadiani hält den Sängern seit langem als Chorleiter die Treue, „mittlerweile schon im 16. Jahr“, erläutert Schriftführerin Leni Rüsing. Wie die meisten seiner Kollegen ist er vielfach im Einsatz, „betreut jetzt acht Chöre“.
Solo-Einlagen runden den Nachmittag ab
Eifrig geprobt wird derzeit für das große Konzert am Sonntag, 25. September, 16 Uhr, im Altenhof an der Kaiserstraße – ein Höhepunkt im Veranstaltungsjahr. Ein Programm mit eingängigen Liedern haben sie sich ausgedacht: „Es ist eine Mischung aus weltlicher und geistlicher Musik“, beschreibt Nicole Dubnick (2. Vorsitzende) das niveauvolle Programm, das klangvoll Kontinente, Alte und Neue Welt, miteinander vereint: Goldene Evergreens aus den 20er bis 40er Jahren von „Mein kleiner grüner Kaktus“ und den „Chattanooga Choo Choo“ über „Over the Rainbow“ und „Dream a little Dream of me“ bis hin zu „Mack the Knife“, dem Original aus der Dreigroschenoper von Bert Brecht und Kurt Weill.
Neben den vielstimmigen Chorwerken runden Solo-Einlagen den Nachmittag ab: Gewonnen werden konnten die Sängerinnen Gabriele Kortas-Zens, Astrid Krause und Rüdiger Gönnert am Kontrabass. So präsentiert die Sopranistin bekannte Lieder wie „Lilli Marlen“ und „Ich bin die fesche Lola“ . Das Konzert im September ist ein Höhepunkt im Jahr, „darauf haben wir uns fixiert“, sagt Nicole Dubnick.“ Denn Weihnachtskonzerte gäbe es schon zu viele, fast jeder Chor veranstalte eines. „Und im Sommer schon ‘O Tannenbaum’ proben, das macht keinen Spaß.“ Wenn es beim FWH-Chor kein reines Weihnachtskonzert gibt, so tritt er doch in der festlichen Jahreszeit traditionell im Wohnstift Uhlenhorst am 4. Advent auf und gibt außerdem ein Konzert im Sommer, erläutert Dubnick: „Die Konzerte sind immer sehr gut besucht, nicht nur von Bewohnern.“