Mülheim. . Notfalldosen liefern Rettungskräften im Ernstfall erste Informationen zum möglicherweise bewusstlosen Patienten. Die Dosen gibt nun das DRK aus.

Lebenswichtige Informationen kommen aus dem Kühlschrank – mithilfe der Notfalldose. Ziel der Maßnahme ist, dass der Rettungsdienst im medizinischen Notfall alle wichtigen Patientendaten auf einen Blick parat haben soll.

„Die Idee ist genial einfach“, sagt die Geschäftsführerin des Deutschen Roten Kreuzes in Mülheim, Natalia Thoma, mit Blick auf die grüne-weiße Notfalldose. In der Dose, die man gut sichtbar zuhause im Kühlschrank aufbewahren soll, finden Rettungskräfte im Notfall einen kleinen Steckbrief mit persönlichen medizinisch relevanten Angaben zum Bewohner wie Vorerkrankungen, Allergien und Medikamenteneinnahme aber auch Kontaktpersonen und behandelnde Ärzte. Dass der von ihnen vorgefundene Patient, der möglicherweise nicht ansprechbar und bewusstlos ist, das informationsstarke Behältnis zuhause hat, wissen die Rettungskräfte durch spezielle grün-weiße Aufkleber an der Wohnungstür und am Äußeren des Kühlschranks.

Natalia Thoma, Geschäftsführerin des Deutschen Roten Kreuzes in Mülheim,mit der grüne-weißen Notfalldose.
Natalia Thoma, Geschäftsführerin des Deutschen Roten Kreuzes in Mülheim,mit der grüne-weißen Notfalldose. © Emons

Großen Vorrat der Dosen geordert

„Allen Menschen, die alleine leben oder chronisch krank sind, kann ich den Kauf der Notfalldose empfehlen, weil es im Ernstfall um Minuten geht, wenn Rettungskräfte in die Wohnung kommen und der Bewohner bewusstlos am Boden liegt oder nicht ansprechbar ist, weil er unter Schock steht“, beschreibt Thoma den unscheinbaren, aber im Notfall lebensrettenden Mehrwert des Infoblattes aus der Dose.

Animiert durch den Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes hat der Mülheimer Kreisverband einen entsprechend großen Vorrat der Notfalldosen beim Bremer Hersteller geordert, um sie an Mülheimer auszugeben und damit im Ernstfall Leben zu retten.

Auch Feuerwehrchef Burkhard Klein sieht in der Notfalldose „eine zusätzliche Sicherheit für Rettungskräfte und Notfallpatienten.“ Die Berufsfeuerwehr bewarb die Notfalldose zuletzt bei ihrem Tag der offenen Türe am 8. September. Klein weist darauf hin, dass Feuerwehr, Deutsches Rotes Kreuz und Johanniter Unfallhilfe in Mülheim jährlich zu 15.500 Rettungseinsätzen gerufen werden. Natalia Thoma vom DRK berichtet von vier bis fünf Rettungsfahrten pro Zwölf-Stunden-Schicht.

>> WO DIE NOTFALLDOSE ZU BEKOMMEN IST

Die Notfalldose ist für 3,50 Euro im Hilfeleistungszentrum des DRK, Aktienstraße 58, montags bis donnerstags zwischen 8 Uhr und 16.30 Uhr sowie freitags von 8 Uhr bis 13.30 Uhr erhältlich.

Darüber hinaus sind die Notfalldosen in Apotheken oder direkt beim Hersteller zu bekommen: www.notfalldose.de. Der Preis kann variieren. Die Aufkleber werden mitgeliefert.