Mülheim-Stadtmitte. Die Großbaustelle zur Verlegung des Rumbachs wird ab Mitte Oktober zunächst abgeräumt. Die Bauarbeiten sind viel eher fertig als geplant.

Das gibt es auch nur selten: eine Großbaustelle wird rund acht Monate früher abgeräumt, weil die Arbeiten fürs Erste erledigt sind. Bei der Verlegung des Rumbachs ist dies nun der Fall, weil der zweite Bauabschnitt Mitte Oktober komplett abgeschlossen sein wird. Bis September 2019 werden Dickswall und Essener Straße daher ohne die aktuellen Einschränkungen befahrbar sein, bis der nächste Bauabschnitt beginnt.

In der Regel dauern Bauarbeiten eher länger. Doch in diesem Fall spielte den Planern, der Baufirma und der Stadt einiges in die Karten. „Zunächst einmal ist vernünftig geplant worden“, sagt Uwe Szukat vom gleichnamigen Planungsbüro, in dem seine Mitarbeiterin Inna Dück den Hut für die Baustelle aufhatte. Im Vorfeld wurden bereits Abwasser- und Gasleitungen verlegt, so dass das neue Rohr für den Durchlauf des Rumbachs von der Baufirma Klaus Stiewering eingelegt werden konnte.

Thomas Langehanenberg (Baufirma Klaus Stewering), Susanne Schürmann (Umweltamt) und Uwe Szukat (Planungsbüro Szukat) freuen sich über den positiven Verlauf der Bauarbeiten.
Thomas Langehanenberg (Baufirma Klaus Stewering), Susanne Schürmann (Umweltamt) und Uwe Szukat (Planungsbüro Szukat) freuen sich über den positiven Verlauf der Bauarbeiten. © Herbert Höltgen

Keine störenden Fundamente im Boden

Auf dem Baustellenabschnitt gab es keine störenden Teile, die gefunden wurden. „Das können alte Fundamente sein, denn leider ist nicht immer alles auf den Karten verzeichnet“, erklärt Szukat. Bombenfunde gibt es dabei allerdings nicht, da dies im Vorfeld bei jeder Baustelle durch den Kampfmittelräumdienst geklärt werde, merkt Susanne Schürmann vom Umweltamt an. Im ersten Bauabschnitt stießen die Arbeiter auf Ölreste. „Die Baugrund- und Bodenuntersuchungen sind nicht so engmaschig“, erklärt Szukat. Im zweiten Abschnitt gab es diesbezüglich keine Störfaktoren.

Auf Grundwasser seien die Arbeiter ebenfalls nicht gestoßen, womit die Planer nach dem Bodengutachten eigentlich rechneten und entsprechende Auffangbecken vorbereiteten. Dazu kommt, dass der Tiefbau wetterresistenter ist als der Hochbau. „Bauarbeiten im Erdbereich funktionieren auch gut bei Hitze und bei Frost“, sagt der stellvertretende Bauleiter Thomas Langehanenberg. Am Dickswall spendeten die Häuserzeilen auf beiden Straßenseiten während der langen Hitzewelle außerdem Schatten.

Neue Bordsteinrinnen und Laternen

Manche Straßenstellen sind schon fast wieder komplett aufbereitet.
Manche Straßenstellen sind schon fast wieder komplett aufbereitet. © Herbert Höltgen

Die Hauptarbeiten sind also nun zwischen dem Kuhlendahl und Dickswall auf Höhe der Hausnummer 68 abgeschlossen. Der Durchlauf für das verrohrte Gewässer, wie es heißt, auf den 383 Metern vorbereitet. In den nächsten sechs Wochen folgen Nacharbeiten: Bordsteinrinnen und Straßenlaternen werden erneuert, die Mittelinsel wird mit einem Grünstreifen neu angelegt und Asphaltarbeiten stehen noch an.

Eine dauerhafte Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro und der Baufirma ist allerdings nicht automatisch möglich. Denn: Jede neue Baustelle muss von der Stadt öffentlich und EU-weit ausgeschrieben werden. „Wir vergeben den Auftrag immer an den günstigsten Anbieter“, sagt Susanne Schürmann vor dem Hintergrund der bestehenden Haushaltskrise. Kosten eingespart wurden durch das zügige Arbeiten allerdings nicht.

>>>Nächster Bauabschnitt ab September 2019

Der nächste Bauabschnitt startet erst im September 2019. Das schnelle Arbeiten hat in der Hinsicht keinen Vorteil gebracht, da parallel im Stadtgebiet noch andere Baustellen eingerichtet sind. Die Verwaltung möchte ein Verkehrschaos vermeiden.

  • Ab 2022 ist der letzte Abschnitt geplant, bei dem der Anschluss des neuen Rohrs an den Rumbach hergestellt wird. Dann werden noch eine natürliche Bachsohle sowie Fischaufstiegshilfen eingerichtet.