Mülheim. . Die Arbeiten am neuen Rumbachkanal sorgen auf dem Dickswall und der Essener Straße für Engpässe. Autofahrer nehmen die Situation aber gut an.
- Zwei Bauabschnitte laufen parallel und sorgen für erhebliche Verkehrsbelastung beim Ein- und Befahren der City
- Großer Zufluss kommt über die Kalkstraße vom Hingberg und wird ohne Ampel auf den Dickswall geleitet
- Das große Chaos bleibt trotz der Langzeitbaustelle, die noch bis Ende 2018 anhalten wird, aber bislang aus
„Mülheims größte Baustelle“ ist ein wahrlich unrühmlicher Titel. Neben den Arbeiten auf dem ehemaligen Kaufhofgelände kommt dafür vor allem die Modernisierung des Rumbachkanals am Dickswall und der Essener Straße wegen der wesentlich größeren Beeinträchtigung auf den Straßenverkehr in Frage. Besonders im morgendlichen Berufsverkehr wird es auf dem City-Zubringer eng.
Aktuell zieht sich die Baustelle mit Unterbrechungen vom Tourainer Ring über fast einen Kilometer bis zur Kreuzung Kattowitzer/Walkmühlenstraße. Der erste Bauabschnitt beginnt auf dem Dickswall etwa bei den Hausnummern 64 (stadtauswärts) und 71 (stadtauswärts). Ab dieser Stelle verläuft der Verkehr einspurig.
Der Fahrtwind rappelt an den blauen Absperrplanen. Besonders eng wird es auf der in Richtung City führenden Spur an der Ecke Kalkstraße, wo die Autos vom Hingberg herunterkommen. Diesen haben viele Pendler offenbar als schnellere Verbindung zwischen Heißen und der Innenstadt für sich entdeckt, andere nehmen aufgrund einer weiteren Baustelle am Klöttschen gerne den Umweg über Eppinghofen und landen schließlich über den unteren Hingberg auf dem Dickswall. Die Ampel an der Ecke Kalkstraße ist für die Zeit der Bauarbeiten ausgeschaltet, das Reißverschlussverfahren funktioniert aber an dieser Stelle trotz des hohen Aufkommens erstaunlich reibungslos.
Allerdings kann an dieser Stelle auch nur nach rechts abgebogen werden. Wer in Richtung Essener Straße unterwegs ist oder eigentlich am liebsten geradeaus die Kämpchenstraße hochgefahren wäre, muss am Tourainer Ring drehen. Auch deswegen staut es sich auf dem winzigen zweispurigen Stück vor der großen Kreuzung ein ums andere Mal. An der Kämpchenstraße ist die rechte Spur blockiert, so dass über die eigentliche Linksabbiegerspur auch nach rechts abgebogen wird.
Zwar ist das Pkw-Aufkommen hoch, doch der Verkehr stockt nur an wenigen Stellen. „Wahrscheinlich haben sich die Leute schon an diesen Mist gewöhnt“, schimpft ein Passant beim morgendlichen Spaziergang mit dem Hund.
Der erste Bauabschnitt endet aktuell an der Von-Bock-Straße. Zwischen dieser Stelle und der Kämpchenstraße gilt – so kündigt es ein Schild an – ab Mittwoch auch auf dem Seitenstreifen ein Parkverbot auf der stadtauswärts gesehen rechten Seite.
Einspurig durch den Gegenverkehr
Wenngleich ein Stück der linken Spur zwischen Von-Bock- und Oststraße durch Container und Baustellenfahrzeuge blockiert ist, scheinen Autofahrer für einige hundert Meter Ruhe zu haben. Doch schon ab der U18-Brücke geht es weiter. Der Abschnitt nimmt die komplette Spur in Richtung Stadt ein, so dass es durch eine flache S-Kurve in den eigentlichen Gegenverkehr geht.
Später wird die Situation durch den Parkstreifen vor Aldi und Rewe noch verengt. Doch auch hier fließt der Verkehr einigermaßen ruhig. Die Mülheimer scheinen an Baustellen gewöhnt.
Rumbachkanal wurde 1928 gebaut
Der Rumbach durchfließt in weiten Teilen das Stadtgebiet. Er wird an der Kreuzung Walkmühlenstraße/Essener Straße gefasst und durch Rohre über den Dickswall und die Leineweberstraße der Ruhr zugeführt.
Die Verrohrung wurde in den Jahren 1928 und 1956 hergestellt, sie besteht aus einem gemauerten 1,20 Meter hohen und zwischen 2,20 und 2,50 Meter breiten Kanal.
Der 1928 erstellte Bereich ist unter anderem durch die Verkehrsbelastung stark sanierungsbedürftig. Bei Starkregen kam es oft zu Überschwemmungen.