Mülheim. . Ein neues Programm auf dem Handy soll Medizinern und Patienten das Leben erleichtern. Besserer und schnellerer Informationsaustausch ist möglich.

Weil das Smartphone bei vielen Menschen inzwischen täglicher Begleiter, Kalender und Datenbank in einem ist, hat auch das Doc Net Mülheim, das Mülheimer Netzwerk der niedergelassenen Haus- und Fachärzte, eine App einrichten lassen.

"App zum Doc" nennt sie sich passend und zeigt ein weißes Herz auf grünem Grund. Die App ist kostenlos herunterzuladen, läuft auf Android-Geräten und dem I-Phone, und soll Praxen und Patienten das Leben erleichtern, erklärt der Doc-Net-Vorsitzende, der Hausarzt Dr. Peter Ramme.

In den Mülheimer Praxen liegen Info-Flyer aus

Ärzte-Netze in verschiedenen Städten nutzten die App schon, sagt Ramme, in Mülheim ist sie gerade ganz neu am Start. In den beteiligten Mülheimer Praxen liegen die Info-Flyer aus, doch haben noch nicht alle Ärzte den Dienst auch freigeschaltet, wie ein Versuch der Redaktion ergab.

Wenn alles läuft, hilft die App aber nicht nur bei der Suche nach einer Praxis im Umfeld des Patienten und informiert über die Öffnungszeiten und das angebotene Leistungsspektrum. Die App unterstützt auch bei zeitraubenden Anfragen, die sonst zumeist telefonisch in den Arztpraxen erfolgen: Bei der Terminvergabe, oder wenn Rezepte und Überweisungen angefordert werden. „Push-Nachrichten sind auch möglich, damit der Patient weiß, ob er das Rezept abholen kann“, erklärt Dr. Peter Ramme. Ebenso können die Praxen ihre Patienten auch an zuvor vereinbarte Termine erinnern.

Informationen über zahnärztliche oder Apotheken-Notdienste hält die App als Service ebenfalls bereit – abrufbar für verschiedene Städte.

Medikationsplan digital fürs Smartphone erfassen

Wer mehrere Medikamente einnehmen muss, kann seinen Medikationsplan digital fürs Smartphone erfassen und dann bei Bedarf in einer neuen Praxis vorlegen. „Das ist eine gute Information für die Praxen“, sagt Ramme. Er weiß aus Erfahrung: „Der Medikationsplan wird gerne mal vergessen.“ Auch mit Krankenhausberichten beispielsweise könnten Patienten so verfahren.

In Planung ist derzeit noch die Verschlüsselung über die App, so dass Ärzte später auch Befunde, wie zum Beispiel Blutwerte, an ihre Patienten verschicken können, wie es in anderen Doc-Netzen bereits gemacht wird.

Ramme betont, dass auch Mülheimer Arztpraxen, die nicht dem Doc-Net-MH angehören, eingeladen sind, sich der App anzuschließen. Mit zehn Euro im Monat sei man dabei.