Mülheim. . In der Patientenveranstaltung Doc-Treff geht es diesmal um den „Arriba-Score“. Hausarzt Uwe Brock erklärt, warum er Ärzten und Patienten hilft.
Jeder will alt werden und am besten gesund dabei bleiben. Jeder weiß: Man müsste Sport treiben, endlich das Rauchen sein lassen, besser essen, einfach gesünder leben. Jeder Hausarzt dürfte solche guten Vorsätze unterstützen, leider verpuffen sie im Alltag allzu schnell wieder.
Möglicherweise liegt es auch daran, dass man als Patient nicht so genau weiß, wo man ansetzen soll: Rauchen? Gewicht? Sport? Ärzte haben ein Computer-Programm zur Verfügung, welches das Risiko der kommenden zehn Jahre für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall ermitteln kann und dazu zehn verschiedene Werte des betreffenden Patienten zur Berechnung benötigt.
Vorsorge jedes zweite Jahr in Anspruch nehmen
Was es mit dem so genannten „Arriba-Score“ auf sich hat, erklärt Hausarzt Uwe Brock bei der nächsten Patientenveranstaltung des Doc-Net am morgigen Mittwoch, 25. April, um 18 Uhr in der Evangelischen Familienbildungsstätte (Scharpenberg 1 b).
Uwe Brock nutzt das Programm beim „Gesundheitscheck“, einer Untersuchung, die der Vorsorge dient, und die Frauen und Männer ab 35 Jahren jedes zweite Jahr in Anspruch nehmen können. Die individuelle Prognose des Risikos von Herzinfarkt und Schlaganfall hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Alter und Geschlecht fließen dabei etwa mit ein, Blutdruck, Blutzucker- und Cholesterinwerte, ob jemand Raucher ist oder nicht, auch Infarkte in der Familie, aber das Gewicht zum Beispiel nicht, erklärt Brock. Das Programm vergleicht den Patienten mit Menschen seiner Altersgruppe und hilft dem Arzt nicht nur bei der Bestimmung des Risikos bis auf eine Dezimalstelle hinter dem Komma, es zeigt auch auf, an welchen „Stellschrauben“ man drehen kann, um das Risiko zu minimieren.
Nicht mehr Rauchen und gut essen
Das können Verhaltensänderungen sein – etwa, sich das Rauchen abzugewöhnen – oder auch die Einnahme von Medikamenten. Wenn der Arzt zielgerichteter beraten kann, der Patient zudem konkrete Zahlen zu sehen bekommt, sich eine Meinung bilden und mitentscheiden kann, dürften gesundheitsfördernde Maßnahmen vielleicht öfter umgesetzt werden.
Von Universitäten entwickelt
Manche Cholesterin-Werte, die Patienten besorgen, sind womöglich risikoarm und müssen nicht medikamentös behandelt werden, wenn jemand ansonsten nichts hat. In Uwe Brocks Praxis bekommen Patienten Ergebnisse aus dem Arriba-Score schriftlich mit. „Mancher hat das schon zum Anlass genommen, die Risikofaktoren zu überdenken“, weiß Brock.
Und mancher sieht vielleicht auch ein, wie wichtig es ist, seine Medikamente einzunehmen, um das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen niedrig zu halten. In den Score, entwickelt von den Unis Düsseldorf, Marburg, Rostock, fließen Daten vieler Einzelstudien ein, so Brock.
>> Platzreservierungen sind beim Doc-Treff möglich
Das Doc-Net ist das Netzwerk der Mülheimer Haus- und Fachärzte
, die regelmäßig zur Patientenveranstaltung „Doc-Treff“ einladen. Das Thema diesmal: „Der Arriba-Score“. Es referiert der internistische Hausarzt Uwe Brock.
Brock referiert ab 18 Uhr ca. 90 Minuten, danach dürfen Fragen gestellt werden. Wer am Mittwoch, 25. April, einen Platz in der Ev. Familienbildungsstätte reservieren möchte, kann sich melden unter Tel.3003-333. Eintritt frei.