Mülheim. . Wässern der Bäume treibt Kosten hoch. Rasensprengen ist viel zu teuer. Höhere Ausgaben für Baumschnitt und Fällung im kommenden Jahr erwartet.

Die anhaltende Hitze wird die Stadt viel Geld kosten: Erst im Frühjahr wird sich zeigen, welche Bäume den heißen Sommer nicht überlebt haben. Aktuell wird viel mehr Wasser für das Stadtgrün benötigt, so dass die Stadt ihre Bürger schon zu Spenden aufruft: für die Bäume und zur Versorgung der vielen ehrenamtlichen Gieß-Helfer.

Herbst mitten im Hochsommer: Braune Blätter an Bäumen, trockenes Laub raschelt unter den Füßen in Parks, Friedhöfen, Grünanlagen und auf Gehwegen. Mancher junge Baum hat kein einziges Blatt mehr. Rasen, der diesen Namen verdient, gibt es nur da, wo gewässert wird.

Seit einigen Tagen hilft auch das THW beim Wässern

Das kann sich die Stadt nicht leisten. Gewässert wird nur dort, wo die Folgekosten bei Totalverlust noch höher wären: auf der großen Müga-Wiese, bei den Staudenflächen dort, sowie am Schloß Styrum, und auch die neue Wiese auf dem Speldorfer Friedhof wird gewässert. Und natürlich die Stadtbäume, die nicht nur vermehrt von beauftragten Gartenbaufirmen gegossen werden, sondern auch von der Freiwilligen Feuerwehr, die mit vier Löschfahrzeugen Wasser verteilt. Seit einigen Tagen unterstützt auch das Technische Hilfswerk mit seinen Ehrenamtlichen die Rettung der Stadtbäume. „Wir versuchen so viel wie möglich zu tun, um unsere Grünanlagen und die wertvollen Bäume zu schützen“, sagt Sylvia Waage, Leiterin des Grünflächenamtes, doch ohne freiwillige Hilfe sei das gar nicht zu schaffen. Wer Bäume oder Büsche auf seiner Straße gießen will, sollte das langsam tun, am besten mit einer Brause, sonst fließt das Wasser einfach weg, ohne zu versickern, rät sie.

Was der trockene Sommer die Stadt am Ende kosten wird, kann Sylvia Waage noch nicht abschätzen. Denn wenn Bäume jetzt ihre Blätter abwerfen, sind sie noch nicht im Sterbeprozess, sie ziehen die Notbremse, fahren den Stoffwechsel herunter. „Durch den Blattabwurf wird die Verdunstungsfläche der Bäume reduziert“, erklärt Waage. Es bleibe mehr Wasser im System. „Ältere Bäume sind nicht so das Problem, ihre Wurzeln erreichen das Grundwasser“, sagt Waage. Erst bei den Winterkontrollen im unbelaubten Zustand, spätestens im nächsten Frühjahr wird man sehen, welche Bäume die Hitze überlebt haben und welche nicht mehr austreiben, weil ihre Wurzeln längst vertrocknet sind.

Der Etat wird durch den heißen Sommer stark belastet

„Fachleute erkennen Trockenschäden jetzt schon, auch Totholz“, so Waage. Das wird höhere Ausgaben nach sich ziehen im kommenden Jahr, denn das Totholz muss herausgeschnitten werden, allein schon aus Gründen der Verkehrssicherheit. „Wir werden an vielen Bäumen Schnitt- und Pflegemaßnahmen durchführen müssen“, prognostiziert die Amtsleiterin zusätzliche Kosten. Die Stadtverwaltung muss aber jetzt schon mehr Geld für das Gießwasser ausgeben. Der Etat wird durch den heißen Sommer stark belastet.

Daher ruft die Stadt die Bürger zu Spenden auf. Der Mülheimer Wasserversorger RWW hat bereits eine Spende für den erhöhten Wasserverbrauch zugesagt.

>> Spende für die Bewässerung der Städtischen Bäume:
IBAN: DE 78 3625 0000 0300 0001 00, Kassenzeichen 9900 0000 03635.