Mülheim. . Das frühere Rathaus von Dümpten weist akute Baumängel und große Defizite beim Brandschutz auf. Die Stadt musste die Mitarbeiter umsiedeln.

Nach dem Tersteegenhaus in der Altstadt musste die Stadt jetzt ein weiteres Gebäude wegen massiver Baumängel schließen: Bauaufsicht und Vertreter der Feuerwehr haben Anfang der Woche erbliche Schäden und Mängel an der ehemaligen Dümptener Bürgermeisterei, Mellinghofer Straße 275, festgestellt, berichtet der Leiter des städtischen Immobilien-Service, Frank Buchwald.

In dem Gebäude arbeiteten 16 Mitarbeiter der städtischen Sozialbehörde, für sie werden jetzt andere Räume gesucht. Vorerst sind sie in dem Gebäude an der Ruhrstraße 1 untergebracht worden. Bürger, die die Außenstelle des Sozial-- und Jugendamtes in Anspruch nehmen, treffen dort bis auf Weiteres ihre Ansprechpartner. „Die Telefone der ehemals in Dümpten tätigen Mitarbeiter sind auf Apparate an der Ruhrstraße umgestellt, so dass der Dienstbetrieb weiterhin sichergestellt ist“, sagt Stadtsprecher Volker Wiebels.

Absperrung des angrenzenden Gehwegs

Um Fußgänger vor dem möglicherweise Herabstürzen von maroden Bauteilen aus dem Dachgeschoss zu schützen, wurde eine Absperrung des direkt angrenzenden Gehweges veranlasst.

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Ähnlich wie beim Tersteegenhaus sei auch bei der einstigen Bürgermeisterei das Fachwerk betroffen. Im Dachgeschoss, so Buchwald, habe man Risse festgestellt, aber auch Fäulnis und Verrottung in den Balken. Türen haben sich zudem verzogen, so dass sie nicht mehr dicht schließen. Die Türen zwischen den einzelnen Räumen und Fluren sind folglich auch nicht rauchdicht. All das entspricht längst nicht mehr den heutigen Anforderungen an den Brandschutz. Ebenso sei der Zustand der Fluchtwege nicht mehr tragbar, sagt der Leiter des Immobilien-Service. Es bestand für die Nutzer des Hauses eine Gefahr, auf die die Stadt reagieren musste.

Statik des Gebäudes wird geprüft

Die Statik des Gebäudes soll nun weiteren Aufschluss über die Zukunft des Gebäudes geben und darüber, welche Abstützungen erforderlich sind. Buchwald geht davon aus, dass die Schäden in Dümpten nicht das Ausmaß wie am Tersteegenhaus haben, wo über einen kompletten Abbau und Wiederaufbau nachgedacht wird.

>>> DAS RATHAUS STAMMT AUS DEM JAHRE 1908

Dümpten wurde 1904 für kurze Zeit Bürgermeisterei, 1907 beschloss man den Bau eines Rathauses. Nach den Plänen des Gemeindebaumeister Riemann entstand ein repräsentativer Bau.

Das Gebäude wurde 1908 bezogen. 1910 wurde die Bürgermeisterei im Zuge der Eingemeindung aufgelöst. Genutzt wurde das Haus lange als Verwaltungsbau und Begegnungsstätte.