Mülheim. . Nach den Ferien werden die Ergebnisse aus dem Gebiet nahe des Südbades in einer Bürgerversammlung vorgestellt. Ist ein Parkhaus eine Lösung?
In dem Wohngebiet östlich der Kaiserstraße zwischen Südstraße und Muhrenkamp herrscht extremer Parkplatzmangel. „Wir haben bei unseren Untersuchungen einen hohen Parkdruck festgestellt, der teilweise über 100 Prozent liegt“, berichtet Christof Löchteken, Teamleiter Verkehrsplanung bei der Stadt. Zu manchen Tageszeiten werde in dem Quartier jede Ecke, auch irregulär, zugeparkt, weil es für die betroffenen Autofahrer keine andere Möglichkeit gebe.
Damit bestätigt die Stadtverwaltung die von vielen Bewohnern beklagte Not: Wohin soll ich mit meinem Auto? Wochenlang haben städtische Mitarbeiter aus dem Amt für Tiefbau und Verkehrswesen die Parkplatzsituation in dem Wohnquartier rund um die Innogy Sporthalle und das Hallenbad Süd untersucht. „Wir waren zu allen Tageszeiten stundenlang vor Ort und haben umfangreiche Erhebungen vorgenommen“, berichtet Löchteken: Wo stehen Autos? Woher kommen sie? Wie lange stehen sie da? Wie viele Parkplätze gibt es überhaupt? Wie viele Auto sind dort gemeldet?
Wünsche und Anregungen der Bürger anhören
Nach den Sommerferien, Ende August oder Anfang September, will die Stadt zu einer Bürgerversammlung einladen und die Ergebnisse präsentieren. „Wir wollen uns dabei die Wünsche und Anregungen der Bürger anhören“, so der Teamleiter. Letztlich soll dann ein Konzept erstellt werden, wie die Situation entspannt werden kann – ähnlich wie es vor zwei Jahren in der Altstadt quasi gegenüber erfolgt ist.
Die Politiker hatten die Stadtverwaltung damit beauftragt zu prüfen, ob auch in dem Wohngebiet an der Sporthalle eine Anwohnerparkregelung Sinn macht. Frühere Untersuchungen hatten dort ergeben: Fast 60 Prozent der Parkenden sind tagsüber keine Anlieger.
Anwohner kurven oft mehrmals um den Block
Der Druck in dem Wohngebiet war immer besonders groß. Er gilt als „dramatisch“, wenn Veranstaltungen in der Innenstadt oder in der Sporthalle stattfinden oder das Schwimmbad intensiv genutzt wird. Und auch Besucher des Krankenhauses suchen Parkplätze. Der Druck, so die Bewohner, habe sich allerdings noch einmal verschärft, nachdem in der Altstadt das Anwohnerparken eingeführt worden war und es zu einer Verlagerung des Verkehrs kam: Wer in der Altstadt keinen Platz mehr findet, weicht über die Kaiserstraße aus. Die Folge: Anwohner kurven oft mehrmals um den Block, um irgendwo noch eine freie Lücke zu ergattern.
Die SPD schlägt als mögliche Lösung auch ein Parkhaus in Leichtbauweise mit mehreren Etagen auf dem städtischen Parkplatz gegenüber der Sporthalle vor. Peter Pickert, Fraktionschef der SPD in der dortigen Bezirksvertretung, sieht darin überhaupt eine gute Lösung für alle Großstädte, wo die Probleme ähnlich sind. Einen Teil der Parkplätze könnten Anwohner darin fest mieten, der Rest könnte für Besucher und Beschäftigte stundenweise vergeben werden. Pickert ist überzeugt: „Für einen Investor, der das professionell angeht, dürfte sich das rechnen.“ Für die Stadt sei auch das eine Idee, die sie mit den Bürger diskutieren werde, sagt Löchteken. Am Ende werde es immer um einen Kompromiss gehen.