Mülheim-Saarn. . Essener Ehepaar, das die Traditionsgaststätte vor rund zwei Jahren kaufte, hat seine Pläne aufgegeben. Es soll wieder eine Gastronomie dort hin.
„Dicken am Damm“ war über Jahrzehnte, ja eigentlich über Jahrhunderte hinweg, ein beliebtes Ausflugslokal an der Ruhr. Seit Frühjahr 2017 aber ist die Traditionsgaststätte dicht. Eigentlich hätte sie schon im letzten Sommer wiedereröffnet werden sollen. Jetzt aber steht sie erneut zum Verkauf. Für 990 000 Euro plus Provision soll das rund 8900 Quadratmeter große Grundstück samt Gebäude und Parkplatz zu haben sein.
Ein Blick in die Geschichte zeigt: An der Stelle, an der heute das Restaurant aus den 80er Jahren steht, gab es bereits um 1400 einen Bauernhof – und um 1800 soll dort ein äußerst korpulenter Gastwirt Kaffee und Kuchen verkauft haben. Nach ihm wurde das Lokal auch „Dicken am Damm“ benannt. 1976 brannte das alte Fachwerkhaus ab, 1981 baute man vor Ort ein neues Gaststättengebäude, „Das Haus hat den Charme der 80er, 90er Jahre“, sagt Andreas Schmelzer von Greens Immobilien (Saarn). Die Lage direkt an der Ruhr – mit einem Anlegesteg der Weißen Flotte auf dem eigenen Gelände – sei ein großes Pfund.
Inhaber verloren Lust an der Sache
Fast anderthalb Jahre ist es her, seit der letzte Pächter – Béla Jankovics – aus Gesundheitsgründen die Pforten schloss. „Dicken am Damm“ wurde an ein Essener Ehepaar verkauft, dass dort eine luxuriöse Location für Hochzeiten und andere Feiern aufmachen wollte. „Die Sache hat sich hingezogen, weil mehrere Fragen, unter anderem die Parkplatzfrage, geklärt werden mussten“, erläutert Schmelzer. Die neuen Inhaber hätten in dieser Zeit „einfach die Lust an der Sache verloren“, sie wollten ihren Plan nicht mehr realisieren.
Die Eckdaten zu „Dicken am Damm“ kann man bei Greens erfahren: 8866 Quadratmeter groß ist das Grundstück, 4500 davon hat alleine der Parkplatz. Die Gastronomiefläche ist 640 Quadratmeter groß, die Terrasse 400 Quadratmeter. „Das Gebäude mit seinem großer Gastrobereich bietet sich für gehobene Gastronomie an. Aber auch für einen Roadstop oder etwas Ähnliches“, meint der Makler. Denkbar sei auch, im 500 Quadratmeter großen Dachgeschoss eine Eigentümerwohnung zu schaffen.
Zuletzt 1996 renoviert
Die Bausubstanz sei gut, das Gebäude aus einem Guss und recht modern. Renoviert worden sei es zuletzt 1996. „Der Käufer müsste investieren und erneut renovieren, es geht dabei im Wesentlichen aber um Verschönerungen und keine großen Sanierungsmaßnahmen“, so Andreas Schmelzer.
Seit fast drei Wochen sei „Dicken am Damm“ nun wieder in der Vermarktung. „Es gab bereits Besichtigungstermine, auch Gebote wurden schon abgegeben. Vor allem die Interessenten, die vor zwei Jahren nicht zum Zuge gekommen sind, haben sich wieder gemeldet.“
>> Andere Ideen für das Gebäude am Ruhrufer
Ein Ärztezentrum, ein Schulungscenter, eine Wellness-Oase, eine Senioreneinrichtung – vor zwei Jahren kamen verschiedene Ideen für eine Nutzung des Traditionslokals auf.
Die Stadtverwaltung war damals damit aber nicht einverstanden, wollte vor Ort lieber wieder Gastronomie sehen.
Ganz leer steht das Gebäude momentan nicht, ein Hausmeister wohnt dort und bewacht es.