Mülheim. . Familienunternehmen am Löhberg expandiert ins Erdgeschoss. Ehemalige Metzgerei steht dort leer. Geplant ist ein „Tanzhaus“ für alle Generationen.

Seit über zwei Jahrzehnten bewegen sich Thorsten und Claudia Ritter, ehemals ein professionelles Tanzpaar, auch auf unternehmerischem Parkett, und dies augenscheinlich erfolgreich. 1997 gründeten sie ihre Tanzschule, die zunächst im Forum City lief. Ende 2009 bezog man größere Räumlichkeiten am Löhberg. Hier soll nun die nächste Erweiterung erfolgen, baulich wie konzeptionell: Die Tanzschule Ritter dehnt sich aus ins Parterre und möchte sich zugleich als „Tanzhaus“ für neue Zielgruppen öffnen.

Schon beim letzten Umzug sei klar gewesen: „Wir wollten auf jeden Fall in der Innenstadt bleiben, weil wir an ihre Zukunft glauben“, erklärt Firmenchef Thorsten Ritter. Dies gilt unverändert, und Ziel sei zudem, „mittels großer Investitionen“ auch andere zu ermutigen, die Atmosphäre in der Mülheimer City zu verbessern. Sie selber wollen „auf jeden Fall einen sechsstelligen Betrag“ in die Hand nehmen.

Hoffnung, noch in diesem Jahr eröffnen zu können

Dass die Metzgerei, die bis dato neben dem Eingang zur Tanzschule lag und mit einer „überdimensionierten Werbeanlage“ prangte, nun leer steht, kommt ihnen gelegen. Hier möchten die Ritters einen vierten Saal eröffnen, eine „einheitliche und wertige Präsentation nach außen“ hinbekommen. Das etwa 100 Meter große Ladenlokal wurde bereits komplett entkernt, liegt jetzt noch dunkel da, mit rohen Steinen und nacktem Beton. Bis zum schicken, verspiegelten „Showroom“ ist es noch ein gewisser Weg. „Momentan bekommt man nicht so einfach Handwerker“, erklärt Ritter, „aber ich gehe davon aus, dass wir noch in diesem Jahr eröffnen können.“

Was dann als „Das Tanzhaus“ an den Start gehen soll, stellen sich Thorsten und Claudia Ritter vor als Dienstleistungsunternehmen mit verschiedenen Sparten und Abteilungsleitern: Tanzschule, Eventlocation, Gastronomie sowie der bereits bestehende Turnierverein TSR Dance Academy. „Die Leute aus der Szene gehen nicht in eine Tanzschule.“ Drittanbieter könnte man ins Haus holen, die etwa Flamenco unterrichten, Ballett, orientalischen Tanz oder Reha-Sport. „Vereine könnten die Räume zu Zeiten nutzen, wo wir hier keinen Betrieb haben“, sagt Thorsten Ritter.

Nächste Generation hat schon den Fuß in der Tür

Auf diese Weise will man alle Generationen ansprechen, daher soll das Gebäude demnächst auch barrierefrei vom Erdgeschoss zugänglich sein, falls jemand mit Rollator zum Bewegungstraining kommt.

Das Team der Tanzschule wird derzeit nach Angaben des Firmenchefs gebildet von zwei festangestellten Mitarbeitern und zwölf Honorarkräften. Auch zwei der vier Kinder, Linda (19) und Mona (17) Ritter, arbeiten als Trainerinnen mit, unter anderem im Kindertanz und Hip-Hop. Damit hat im Familienunternehmen bereits die nächste Generation den Fuß in der Tür.

>> FÖRDERMITTEL FÜR DIE FASSADE

Die Tanzschule Ritter nimmt mit dem Haus Löhberg 22 am Hof- und Fassadenprogramm der Stadt Mülheim teil: Verschönerungsmaßnahmen werden mit bis zu 50 000 Euro pro Grundstück gefördert.

An der Front des 1928 erbauten Geschäftshauses wurde auffällige Reklame entfernt und
neuer Granitstein angebracht. Außerdem wird die Fassade jetzt abends mit Strahlern beleuchtet.