Mülheim. . Die Caritas zeichnet Videoclips aus, die soziale Berufe witzig und werbewirksam präsentieren. Platz eins für das Mülheimer St. Marien-Hospital.
Das Filmchen ist schwarz-weiß, die Lage ernst: Im flatternden Pflegehemd, mit Kompressionsstrümpfen und wachsender Panik irrt ein junger Mann über einen menschenleeren Krankenhausflur, ruft nach der Schwester: „Ist denn hier niemand?“ Mit dem gleichnamigen Videoclip hat der Pflegenachwuchs des Mülheimer St. Marien-Hospitals jetzt einen Wettbewerb der Caritas-Verbandes gewonnen.
Denn der Kurzfilm hat ein Happy-End: Den Patienten plagte nur der Albtraum, dass niemand mehr eine Pflegeausbildung machen möchte, in Wirklichkeit weckt ihn eine Schwester freundlich auf. Der Hauptdarsteller Julian Schickhaus ist selber angehender Gesundheits- und Krankenpfleger. Er besucht die Contilia Akademia am Mülheimer St. Marien-Hospital und hat mit einer Gruppe von Mitschüler(inne)n das Video entwickelt und produziert.
Insgesamt 22 Clips im Wettbewerb
Auch zahlreiche andere Träger, die zum katholischen Caritas-Verband gehören, haben sich am Videoaward 2018 beteiligt, darunter Erzieherinnen vom Kita-Zweckverband, Sozialpädagogen oder Integrationshelfer aus Behinderteneinrichtungen. Alle haben kurze Clips, nur 60 Sekunden lang, über ihre Arbeit gedreht. Der Award wurde dann im Rahmen einer Gala im Filmstudio Glückauf in Essen-Rüttenscheid verliehen.
Insgesamt 22 Clips waren bei dem Wettbewerb entstanden. Viele der Videos erzählen auf eher leichte, humorvolle Art aus dem Arbeitsalltag. So witzig wie werbewirksam hatte sich Björn Enno Hermans, Direktor des Caritas-Verbandes, die Beiträge gewünscht, denn der Bedarf an Fachkräften im sozialen und pflegerischen Bereich sei groß. „Und das Image der Berufe lässt sich noch verbessern“, sagt Hermans. Das könnten am besten diejenigen, die genau wissen, wieso ihnen soziale Arbeit Freude macht.
Filme mit den meisten Clicks im Finale
Entstanden sind die Kurzfilme im vergangenen Dezember und Januar, dann bekamen sie ein einheitliches Format und wurden auf Youtube hochgeladen. Im März wurde gezählt, welche Clips die meisten Clicks bekommen hatten und ins Finale einziehen konnten. Die Gewinner wurden von einer überwiegend aus Künstlern bestehenden Jury gekürt.
Platz eins, wie erwähnt, belegte das Mülheimer St. Marien-Hospital, Platz zwei die Freizeitabteilung des Essener Franz-Sales-Hauses, Platz drei das Herz- und Gefäßzentrum am Essener Elisabeth-Krankenhaus. Bei der Veranstaltung im Programmkino durften die Nominierten erst über den roten Teppich flanieren und dann auf großer Leinwand alle Beiträge sehen. Neben einer kleinen Kamera als Auszeichnung gab es für die Gewinner Event-Gutscheine: Die Erstplatzierten aus dem St. Marien-Hospital können nun eine gemeinsame Aktion im Wert von 1000 Euro unternehmen.
Jugendliche für den Beruf begeistern
„Mit unserem Video wollen wir auch andere Jugendliche für den Beruf des Gesundheits- und Krankenpflegers begeistern. Denn es ist wirklich ein toller Beruf mit vielen Möglichkeiten“, sagte Azubi Julian Schickhaus, als er die Auszeichnung entgegen nahm. Er bekam tosenden Applaus.
>>>INFO: ALLE WETTBEWERBSBEITRÄGE AUF YOUTUBE:
Alle 22 Beiträge kann man sich auf Youtube anschauen, unter dem Stichwort: „Caritas Videoaward“. Der Sieger-Clip des St. Marien-Hospitals wurde in den vergangenen zwei Monaten rund 9000 Mal aufgerufen.
An der Mülheimer Contilia Akademie sind 80 Schüler in der dreijährigen Ausbildung zu Gesundheits- und Krankenpfleger(inne)n. Zudem lernen dort 22 angehende Gesundheits- und Krankenpflegeassistenten.