Mülheim. . Die Weiße Flotte steht kurz vor Saisonbeginn mit vielen Ausflugsfahrten in den Startlöchern. Auch im Linienverkehr wird Unterhaltung geboten.

Die Weiße Flotte gehört zu Mülheim wie der Dom zu Köln – und doch muss das klassische Ausflugsprogramm mit der Zeit gehen, um beim Publikum attraktiv zu bleiben. Die Weiße Flotte praktiziert das seit Jahren mit neuen Angeboten im Sonderfahrtenprogramm. Aber auch im Linienbetrieb zwischen Wasserbahnhof und Kettwig will man Fahrgästen Überraschungen bieten, wenn die Hauptsaison für die drei weißen Schiffe am 29. April beginnt. Und selbst, wenn ein Schiff nur vor Anker liegt, lässt sich manches erleben: Erstmals lädt die Weiße Flotte am 12. Juli zur sommerlichen „After-Work-Party“ am Anleger Ruhrpromenade ein: Der Eintritt ist frei, geboten werden Getränke, Snacks, Musik.

Erstmals gibt es eine „After-Work-Party“

Was im letzten Jahr für ein eher jüngeres Party-Publikum erfolgreich war, bleibt im Programm: Die Chill-out-Fahrten zum Hafen (21. Juni, 9. August), die „White Night“ (18. August), die Ü-30 oder Ü-40 Partys (31. August, 15. September), oder auch die Ruhr-Disco am 5. Mai. Wer’s beschaulicher mag, kann bei „Zsuzsas Kaffeklatsch“ einen bunten Nachmittag mit Operettenschlagern zu Geigen- und Klavierbegleitung auf der Ruhr erleben (22. Juli, 26. August).

Traditionell pendelten die Schiffe über Ostern zwischen Schleuseninsel und Kettwig, pausieren jetzt bis zum 21. April, wenn die einwöchige Vorsaison mit reduziertem Fahrplan beginnt. Danach geht’s ab 29. April unter der Woche wieder bis zum 7. Oktober viermal täglich nach Kettwig und zurück, sonn- und feiertags sogar fünf Mal. Bei einigen Fahrten durch das „Tal der Schlotbarone“ ist ein Gästeführer mit an Bord, am 15. Juni und am 14. September wird die Flussfahrt zur Lesereise „Litera-Tour“.

Saison läuft vom 21. April bis 7. Oktober

In der Nachsaison bis 21. Oktober fahren die Schiffe wieder im reduzierten Linienverkehr. Nur sonn- und feiertags gehen Räder in der Regel nicht mit auf die Fahrt, weil dann die Zahl der Passagiere erfahrungsgemäß höher ist. Doch das bedeute nun nicht, dass „ein Radfahrer sonntags im Regen stehengelassen wird“, so Joachim Exner, Leiter der Betriebe Mülheim an der Ruhr und zuständig für die Weiße Flotte. Kommt eben drauf an, wie voll das Boot schon ist.

Auch auf großen Wasserstraßen

Die Mülheimer Schiffe können nicht nur Ruhrtal, sie können auch große Wasserstraßen: Bei der Tagesfahrt zum Xantener Dom (26. Mai, 23. Juni, 11. August, 29. September) fährt die „Heinrich Thöne“ (124 überdachte Sitzplätze) vom Mülheimer Wasserbahnhof rheinabwärts bis nach Xanten. Nach der Stadtbesichtigung werden die Gäste per Bus nach Orsoy, gebracht, wo sie wieder zusteigen. Die Strecke auf dem Rhein fährt das Schiff nicht leer zurück, sondern nimmt auch Fahrgäste mit. „Das machen wir schon im vierten Jahr in Absprache mit der Stadt Rheinberg“, so Exner. Mancher Radtourist aus Mülheim hat so schon am Niederrhein das Ruhrschiff aus der Heimat bestiegen.

Wer nicht einen ganzen Tag, sondern nur ein paar Stunden auf dem Wasser verbringen will, für den ist vielleicht eine Kaffeefahrt zum Essener Kattenturm (13. Juni, 8. August, 17. Oktober) oder zur Ruhrschleuse (2. Mai, 11. Juli, 19. September) die bessere Wahl. „Das Abenteuer Schleuse gehört dazu“, schmunzelt Exner. Ob kleine Tages-Kreuzfahrten, oder ob gemütliche Frühstücksfahrten. „Wir müssen uns für alle Altersgruppen wappnen“, betont Joachim Exner.

Erstmals gibt es eine „After-Work-Party“

„Die Partyfahrten sind gut gefragt“, ergänzt Marc Baloniak, Abteilungsleiter Tourismus bei der MST. Dafür wird in der „MS Heinrich Thöne“ die Bestuhlung abgebaut. Und so haben die Fahrgäste am 27. Juli, beim „Ruhrort in Flammen“, die Wahl: Entweder ganz gemütlich zum Hafenfest und Höhenfeuerwerk mit Sektempfang schippern – oder es per Discoschiff schon auf dem Weg dorthin auf der Tanzfläche krachen lassen.

>>> Die Weiße Flotte

65.000 bis 70.000 Fahrgäste hat die Weiße Flotte pro Saison. Rund die Hälfte der Fahrgäste ist von auswärts, nimmt bis zu 100 km Anfahrt in Kauf. Im Jahr gibt es ca. 65 bis 70 Sonderfahrten.