Mülheim. . Mieter an der Kleiststraße kritisiert Immeo, weil Sachen „entwendet“ worden seien. Wohnungsgesellschaft: Verursacher nicht zu ermitteln.

Seit etwa neun Jahren wohnt Dirk Jungnitsch an der Kleiststraße 141, seit einigen Wochen ist er auf Hundertachtzig. Er regt sich auf: Ihm seien Gegenstände entwendet worden, und zwar durch die Wohnungsgesellschaft Immeo, der dort mehrere Häuser gehören. Konkret geht es um Dinge, die hinter den Gebäuden lagen, offenbar auch an Stellen, wo sie nicht hingehören.

Vier Mietparteien gibt es in Jungnitschs Haus, jede nutzt ein Fleckchen hinten im Garten. Angrenzend liegt ein kleines Waldstück, das sich übergangslos anschließt, und offenbar hat es sich eingebürgert, dort Grünabfälle zu entsorgen. Einige Nachbarn hätten dies so gemacht, berichtet Jungnitsch. Er selber hatte dort Baumaterial liegen, auch Gehwegplatten, und eine ausziehbare Aluminium-Leiter, deren Neupreis er auf 2000 bis 3000 Euro beziffert.

Im Januar wurde alles weggeräumt

Im Januar habe Immeo alles weggeräumt: „Drei Tage später bin ich angeschrieben worden, dass dort nichts zu lagern habe.“ Er könne seine Sachen „gegen Aufpreis“ abholen. Jetzt ärgert er sich, dass man ihn nicht vorgewarnt habe, etwa durch den vor Ort tätigen Hausmeister: „Für jede Kleinigkeit wird man angesprochen“, schimpft Jungnitsch, „aber für so etwas Wichtiges nicht.“

Die Sicht der Wohnungsgesellschaft ist eine andere. Im Zuge einer Grundstücksbegehung Ende 2017 sei aufgefallen, dass Mieter an der Kleiststraße das Waldgrundstück nutzen, um Grünabfälle und Müll zu entsorgen sowie Gegenstände zu lagern, erklärt eine Immeo-Sprecherin auf Anfrage. „Dies geschah ohne unsere Zustimmung, wohl aber über einen längeren Zeitraum.“ Das Waldstück gehört ebenfalls der Wohnungsgesellschaft. Wer diese „wilde Deponie“ verursacht hat, habe man nicht klären können, so die Sprecherin, also auch niemanden direkt auffordern seine Sachen wegzuräumen.

Abholung erfolgt auf eigene Kosten

Am Dienstag waren Mitarbeiter eines Gartenbaubetriebes dabei, im Wäldchen Bäume zu beschneiden und Abfall zu entsorgen. Ein anderer Mieter, nicht Jungnitsch, habe sich als Eigentümer von eingesammelten Geräten gemeldet und sofort den Einlagerungsort erfahren. „Die Abholung erfolgt auf eigene Kosten“, erklärt Immeo. „Gegebenenfalls ist der Fremdfirma ein Kleinstbetrag für die Lagerung zu zahlen.“

Auf einen anderen Punkt weist die Wohnungsgesellschaft hin: „Immeo entstanden nicht unerhebliche Kosten für die Beseitigung der wilden Deponie, die wir dem Verursacher nicht in Rechnung stellen werden.“