Raadt. . Immobilienentwickler BPD will in Kürze mit dem Abriss des Agiplan-Gebäudes beginnen. Ende 2019 sollen die Neubauten bezogen werden.

Der Immobilienentwickler BPD aus Düsseldorf wird in Kürze mit dem Abriss des Agiplan Gebäudes, das von dem renommierten Architekten Norman Foster geplant worden war, beginnen. Das kündigte jetzt eine Sprecherin des Unternehmens auf Anfrage dieser Zeitung an. Der Gebäudekomplex in dem Dreieck Zeppelin-, Parseval- und Windmühlenstraße steht seit einigen Jahren leer. Das Areal ist inzwischen eingezäunt worden. Mit 44 Einfamilienhäusern soll dort ein Wohnquartier im Grünen entstehen.

Die Einfamilienhäuser sollen Ende 2019 nach den Planungen des Immobilienentwicklers bezogen werden können. Geplant sind 28 Doppelhaushälften und 16 Reihenhäuser. Die Wohnflächen bewegen sich zwischen 135 und 145 Quadratmetern, die Grundstücksgrößen liegen zwischen 200 und 360 Quadratmetern. Zu den Preisen wollte sich der Investor am Mittwoch noch nicht äußern. Allerdings, so heißt es, könnten sich Interessenten bereits vormerken lassen.

28 Doppelhaushälften und 16 Reihenhäuser entstehen

In dem Gebiet ist ein Kinderspielplatz vorgesehen und eine Grünfläche, die als Treffpunkt der Bewohner dienen soll. Dafür wurde ein Einfamilienhaus aus der ursprünglichen Planung herausgenommen. Zusätzlich zu den Parkplätzen für neuen Bewohner wird der Investor in dem Baugebiet weitere 14 öffentliche Stellplätze ausweisen. Alle Vorgaben seien erfüllt, sagt Planungsamtsleiter Felix Blasch. Die Energieversorgung, ein kleines Blockheizkraftwerk, werde nach innen ins Wohngebiet verlegt. Die Entwässerung erfolge über das vorhandene Kanalsystem des Agiplan-Gebäudes, zusätzlich werde jedoch der Bauherr, so Blasch, einen Stauraumkanal errichten, damit das Kanalsystem nicht überlastet werde. Die Straßenführung sei noch einmal so verändert worden, dass Stellplätze für Pkw nicht wegfallen.

Aus der Politik und der Anwohnerschaft hatte es zuletzt Kritik gegeben: „Eine viel zu starke Verdichtung“, beklagte etwa die Fraktion Bürgerlicher Aufbruch Mülheim. „Eine nicht mehr zeitgemäße Planung“, meinten die Grünen. Im Baudezernat dagegen ist man froh, dass der Leerstand im Stadtgebiet verschwindet. Für eine weitere Büronutzung hatte sich kein Interessent gefunden.

Es gibt auch Kritik am Projekt

Anwohner, wie etwa Eberhard Petermann, sehen die Verdichtung ebenfalls kritisch. Schon jetzt seien die vorhandenen Parkplätze knapp. Petermann verweist dabei auch auf die Besucher des benachbarten Seniorenheims, des Gesundheitszentrums oder auch des Sportplatzes an Wochenenden. Hinzu kämen die Nutzer des nahen Landschaftsgebietes. „Es könnte hier sehr eng werden angesichts der Ballung“, so Petermann. Mit dem Agiplan-Gebäude verschwindet aus der Siedlung ein wuchtiger Bau, der der Telekom bleibt und steht derzeit ebenfalls leer.

>>> Die Stadt will für Bauten keine weiteren Grünflächen opfern.

Wie Baudezernent Peter Vermeulen erklärt, gebe es ausreichend Möglichkeiten, den Bedarf an hochwertigem Bauen an Stellen zu realisieren, wo wirtschaftliche und ökologische Interessen nicht auf Konfrontation programmiert seien. Das Projekt in Raadt gehört für ihn dazu.