Mülheim. Der Anne-Frank-Platz soll umgestaltet werden. Anwohner und Landschaftsarchitekten trafen sich, um verschiedene Konzepte zu diskutieren.

Der Anne-Frank-Platz ist an vielen Stellen von Hecken umwuchert. Wege und Wiese sind matschig. Ein paar Metallbänke stehen einsam im östlichen Bereich der Grünanlage. Am 19. Februar haben sich hier etwa 25 Anwohner und Interessierte getroffen, um Ideen für die Neugestaltung zu sammeln. Denn der Quartiersplatz soll wieder ein Treffpunkt für die Dümptener werden. Ein Ort, an dem sich Kinder und Erwachsene gerne aufhalten.

Die Gestaltung des Anne-Frank-Platzes übernimmt das Landschaftsarchitekturbüro Hoff. „Uns ist wichtig, was die Anwohner sich wünschen“, sagt Martina Hoff und eröffnet mit diesen Worten den gemeinsamen Rundgang. Sie und ihre Mitarbeiterinnen wollen unter anderem über die Wegeführung, Sitzmöglichkeiten, Spielgeräte und die Bepflanzung des Parks sprechen.

Einsehbarkeit gewünscht

Anwohnerin Kerstin Bovermann (54) lebt seit über 30 Jahren in der direkten Umgebung des Platzes. „Meine Kinder sind hier groß geworden“, erzählt sie. „Meine Tochter wohnt jetzt auch direkt am Platz und kann ihren Kleinen aus der Wohnung heraus gar nicht sehen, weil die Hecken so wuchern.“ Die Pflege der Bepflanzung ist für viele der Anwesenden ein Thema. Sie wünschen sich eine bessere Einsehbarkeit des Spielplatzes.

Außerdem würden mehr Sitzmöglichkeiten benötigt. Früher hätten dort, wo jetzt Metallbänke stehen, große Steine ein Rondell gebildet. Dort habe man gerne gesessen und sich zum gemeinsamen Picknick getroffen. „Keine weiß, warum die Steine wegkamen“, sagt Bovermann.

Neugestaltung schon länger geplant

Jochen Schwatlo vom Amt für Grünflächenmanagement und Friedhofswesen kennt die Gründe. „Die Steine waren Überbleibsel“, erklärt er. Als der Holzüberbau marode wurde und entfernt werden musste, seien die Steine zunächst geblieben, später aber durch seniorengerechtere Bänke ersetzt worden. Man habe geglaubt, im Sinne der Menschen zu handeln, die den Park nutzen. Dass diese nun aber die Steine vermissten, zeige: „Es ist entscheidend, die Anwohner mit einzubeziehen“, so Schwatlo.

Die Neugestaltung des Anne-Frank-Platzes ist das schon seit Längerem geplant. Nachdem die Stadt im vergangenen Jahr für den Förderantrag nicht in Vorleistung gehen konnte, wagt sie dieses Jahr einen neuen Versuch. An den finanziellen Mittel soll es laut Schwatlo dieses Mal nicht scheitern. Diese habe die Stadt aufbringen können.

Stadt hofft weiterhin auf 90-Prozent-Finanzierung

In Bezug auf die Erfolgsaussichten äußert er sich zurückhaltend, aber zuversichtlich: „Uns ist signalisiert worden, dass unsere Planung in die Förderprogramme passt.“ Die Stadt hoffe weiterhin auf eine 90-Prozent-Finanzierung. Ob die präferierten Projekte in diesem Jahr unter der neuen Landesregierung wieder aufgelegt werden, sei allerdings noch offen. „Wenn es nicht klappt, werden wir es aber jedes Jahr wieder versuchen“, sagt er.

Sollten die Fördergelder vom Land bewilligt werden, sei im Herbst 2019 mit den ersten Baumaßnahmen zu rechnen. „Wir arbeiten aber jetzt schon stetig an dem Platz. Wenn ein Gerät kaputt ist, werden wir schnell tätig“, sagt Schwatlo und erklärt, dass die Stadt bereits versuche, den Platz im Rahmen der Verkehrssicherheit aufzuwerten.

Bolzplatz soll bleiben

Das freut auch die Anwohner. Sie erhoffen sich für die Zukunft eine Erweiterung des Spieleangebots für Kleinkinder und Jugendliche, die für das Klettergerüst entweder zu groß oder noch zu klein sind. Auch ein Boule-Feld ist im Gespräch sowie eine Verbesserung der Parkplatzsituation. Viele wünschen sich außerdem, dass der Spielplatz von der Grünanlage abgetrennt wird, um Hunde und ihre Hinterlassenschaften fernzuhalten. Diese stellen für viele der Parkbesucher ein großes Ärgernis dar. Während sich einige zum Beispiel dafür aussprechen, den Quergang in Verlängerung der Hermann-Holtmann-Straße zu erhalten, fürchten andere, dass auf diesem Weg auch viele Hundehalter den Park passieren.

So herrschen in einigen Punkten unterschiedliche Meinungen. In einer Sache sind sich aber alle einig: Der Bolzplatz soll auf jeden Fall erhalten bleiben.

>>> INFO: Neues Konzept im März

Bei der Planungswerkstatt am 19. Februar diskutierten die Teilnehmer drei Vorschläge des Landschaftsarchitekturbüros Hoff zur Neugestaltung des Anne-Frank-Platzes.

Auf Grundlage dieses Treffens soll ein neues Konzept entstehen, welches die Wünsche und Kritikpunkte der Teilnehmer bestmöglich berücksichtigt. Diese optimierte Planung wird am 7. März vorgestellt.